Gefährliche Nanopartikel im Dieselabgas
„Kein Diesel ohne Filter“, lautet die vehemente Forderung von Dr. Friedrich Legerer vom Arbeitskreis Diesel Partikel-Filter, der im Rahmen des Vortragsabends über Maßnahmen zur Schadstoff-Verminderung sprach. Auch die beiden anderen Referenten, Dr. Heinz Fuchsig von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) und Prof. Armin Hansel vom Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik der Universität Innsbruck, teilten diese Meinung. Immerhin sind die im Dieselabgas enthaltenen Nanopartikel stark krebserregend und allergiefördernd. „Seit den 90er Jahren sind in Österreich die Dieselemissionen extrem angestiegen, die dadurch entstehenden Folgeschäden sind noch gar nicht abschätzbar“, so AUVA-Mediziner Fuchsig, der in seinem Vortrag über die gesundheitlichen Auswirkungen von Nanopartikeln informierte.
Je kleiner, desto gefährlicher
Was Nanopartikeln im Dieselabgas so gefährlich macht, ist ihre geringe Größe: Weil sie so klein und außerdem wasserunlöslich sind, durchdringen sie die Lungenbläschen und gelangen in fast alle Organe. In der Luft können sie nur sehr schwer nachgewiesen werden: „Die EU-verbindliche Messgröße PM-10 erfasst das Gewicht aller Partikel mit einem Durchmesser kleiner zehn Mikrometer. Die kleinsten Partikel wie z.B. Nanopartikel aus Verbrennungsprozessen werden bei dieser Messmethodik kaum berücksichtigt“, erläuterte Prof. Hansel die Problematik. Forscher am Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik versuchen daher, diese kleinsten Partikel besser zu charakterisieren.
Objektive Informationsquelle
Mit der Organisation des Vortragsabends „Gefährliche Nanopartikel im Dieselabgas“ nimmt die Universität ihre Verpflichtung zu objektiver Betrachtung und Information über gesellschaftspolitische Themen wahr: Die Informationsveranstaltung beleuchtete das Thema aus medizinischer, technischer und physikalischer Perspektive. Zentrale Erfahrungen aus Wissenschaft und Praxis wurden dabei allgemeinverständlich aufbereitet und in einer abschließenden Diskussionsrunde beantworteten die Referenten zahlreiche Fragen aus dem Publikum.