Mitten rein in die Forschung
Am 8. November 2008 steht Innsbruck wieder einmal ganz im Zeichen der Forschung. Die beiden Universitäten öffnen gemeinsam mit vielen außeruniversitären Forschungsstätten und forschungsorientierten Unternehmen ihre Türen für forschungshungrige BesucherInnen. In Zusammenarbeit mit der Tiroler Zukunftsstiftung, der Standortagentur für Wirtschaft und Wissenschaft, sowie der Stadt Innsbruck bieten sie im Rahmen der Langen Nacht der Forschung 2008 allen BesucherInnen die Gelegenheit, das Abenteuer Wissenschaft hautnah zu erleben. „Für uns ist es sehr wichtig, der Öffentlichkeit zu zeigen, was wir mit ihren Steuergeldern machen. Die Lange Nacht der Forschung ist eine hervorragende Gelegenheit dafür“, sagte Prof. Tilman Märk, Vizerektor für Forschung an der Universität Innsbruck, bei der heutigen Pressekonferenz. Tirol sei was die Investitionen in die Forschung anbelange über dem österreichischen Durchschnitt und als Forschungsstandort auf dem richtigen Weg, erklärte der Geschäftsführer der Zukunftsstiftung Dr. Harald Gohm. Das sei der Bevölkerung allerdings nicht ausreichend bekannt. Die Lange Nacht sei daher ein ideales Informationsinstrument, so Gohm.
Einen ersten Vorgeschmack auf die Lange Nacht bot das Team rund um Wissenschaftler Mag.Dr. Andreas Krenmayr vom am Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik angesiedelten Christian Doppler Labor für Aktive Implantierbare Systeme. Sie lassen die BesucherInnen am 8. November die Welt durch die Ohren einer hörgeschädigten Person wahrnehmen und demonstrieren, wie ein Cochlea-Implantat gehörlosen Menschen das Hören ermöglicht.
Breites Angebot ...
Das Angebot ist für die ganze Familie geeignet und reicht von der Grundlagenforschung, also vom Labor, bis hin zur konkreten Anwendung von wissenschaftlichen Erkenntnissen. Viele interessante (Mitmach-)Experimente, informative Vorträge und der direkte Kontakt zu den ForscherInnen bilden den Rahmen für einen interessanten Abend und eine aufregende Nacht. Die Gäste erhalten unter anderem anschauliche Antworten auf die Frage, wie sich das Leben auf der Erde entwickelt hat, entdecken die vielen faszinierenden Eigenschaften von Eis und Schnee, werden in das Geheimnis der Keilschrift eingeweiht, erfahren den Stellenwert von Emotionen im Alltag oder lernen die Bedingungen kennen, unter denen in der Vergangenheit in Tirol Bergbau betrieben wurde und was dies kulturell und ökonomisch bedeutet hat. Im Glashaus des Botanischen Gartens erleben die BesucherInnen eine Nacht im Dschungel. Ebenfalls an der Botanik lernt man die Vielfalt von Honig kennen oder erhält einen Eindruck davon, welche Kraft Pflanzen entwickeln können.
Spannende Eindrücke vermitteln auch jene Forschungsbereiche, die sich mit dem Klimawandel und dessen Auswirkungen, dem Umgang mit Naturgefahren und der Entstehung von Hochwasser beschäftigen. Letzteres kann man im Wasserbaulabor direkt mitverfolgen.
Ein breites kulturelles Angebot mit fremdsprachigem Theater, interkulturellen Forschungsprojekten und Vorträgen sowie verschiedene Ausstellungen runden den Abend an der Universität Innsbruck ab. Hier bekommt man eine Antwort darauf, ob und wie sich die Fußballberichterstattung in verschiedenen Ländern unterscheidet und was das kulturell bedeutet sowie einen filmischen Eindruck davon, wie das Thema Migration seit Langem auch die Arbeit von Filmschaffenden beeinflusst.
... mit starkem Praxisbezug
An der Medizinischen Universität kann man erfahren, auf welche Art die GerichtsmedizinerInnen heute historische Rätsel lösen, warum Fliegen nützlich für die Forschung sind und direkt verfolgen, wie Notärzte und Rotes Kreuz bei einem Einsatz vorgehen. In der Gesundheitsstraße des Frauengesundheitszentrums Tirol können alle BesucherInnen ihr ganz persönliches Herzinfarktrisiko ermitteln lassen. Das Anatomische Museum Innsbruck wird seine Türen für Interessierte öffnen und einen Einblick in das Wunder Mensch erlauben.
Im LichtLabor Bartenbach (Aldrans) erfahren die Gäste mehr über die Arbeit des weltweit renommiertesten Lichtplaners und darüber, was man mit Licht alles machen kann oder wie das Licht Architektur und damit letztlich auch Emotionen beeinflusst. Das Management Center Innsbruck präsentiert ein musikalisch-interaktives Forschungsprojekt zur Untersuchung der Mensch-Maschine-Schnittstelle am Beispiel einer Spielkonsole. Und für alle, die wissen wollen, wie moderne Hörhilfen funktionieren, oder die ihre Sprache einmal sichtbar machen wollen, bietet die Firma MED-EL ein interessantes Programm.
Gratis Busshuttle und freier Eintritt
An insgesamt 12 Standorten präsentieren WissenschaftlerInnen der Innsbrucker Universitäten und Forschungseinrichtungen anschaulich und interaktiv ihre Arbeit. Eine Kooperation mit den Innsbrucker Verkehrsbetrieben (IVB) bietet den BesucherInnen die Möglichkeit, die verschiedenen Stationen der Langen Nacht der Forschung 2008 mit einem speziellen Shuttlebus zu entdecken. An einzelnen Standorten wird auch für das leibliche Wohl gesorgt, sodass neben dem Appetit nach wissenschaftlichen Erklärungen auch der ganz normale Hunger gestillt werden kann. Der Besuch der Stationen und die Benützung der Shuttlebusse sind kostenlos.
Innovatives Innsbruck
Der Forschungsstandort Innsbruck/Tirol ist eine der innovativsten Regionen Österreichs. Mehr als 100 Universitätsinstitute, 20 Universitätskliniken, eine Reihe weiterer hochrangiger Bildungsstätten, viele außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und forschungsorientierte High-Tech-Betriebe sorgen mit ihren mehr als 4.000 ForscherInnen immer wieder für Forschungsleistungen im internationalen Spitzenfeld.