Innsbrucker Wissenschaftler erheben Tiroler Flurnamen

Seit einem Jahr arbeiten die Wissenschaftler am Institut für Sprachen und Literaturen, die Nomenklaturkommission des Landes Tirol sowie die Tiroler Ortschronisten intensiv an der Erfassung und Auswertung Tiroler Flurnamen. Diese Kooperation wurde nun mit einem Vertrag auf eine rechtliche Grundlage gestellt.
Die Projektbeteiligten freuen sich über den Fortschritt des Projekt: v.l.Bernhard Mer …
Die Projektbeteiligten freuen sich über den Fortschritt des Projekt: v.l.Bernhard Mertelseder, Helmut Hörmann, Rektor Töchterle, Richard Schober,, Manfred Kienpointner, Gerhard Rampl, Christian Chapman und Peter Anreiter.

Das Projekt hat zum Ziel, die Orts- und Flurnamen der Gemeinden des Bezirkes Schwaz und in der Folge anderer Gemeinden in Tirol zu erheben.  „Die lückenlose Erfassung aller Flurnamen einer Gemeinde erlaubt Rückschlüsse auf Besiedelungs- und Sprachentwicklung“, erklärt Mag. Gerhard Rampl der gemeinsam mit Christian Chapman am Institut für Sprachen und Literaturen der Uni Innsbruck am Projekt arbeitet. Als Pionierprojekt geht der Bezirk Schwaz voran, hier sind bereits große Teile der Flurnamen von der Nomenklaturkommission geprüft und in Orthofotos übertragen worden.

 

Erfolgreiche Kooperation

Für die Erhebung stellt die Tiroler Nomenklaturkommission die vorhandenen Ausgangsdaten zur Verfügung. Das Tiroler Bildungsforum  übernimmt die Schulung der Ortschronisten – über 300 arbeiten ehrenamtlich mit –  in den Standards und Grundlagen für die Flurnamenerhebung.  Nach Beendigung der Erhebung durch die Ortschronisten gehen die Orhofotos mit den dazugehörigen Karteikarten an die Universität Innsbruck. Hier werden die Namen georeferenziert und die Nummern als Punkte in ein Geographisches Informationssystem eingetragen. Die so entstandenen digitalen Flurnamenkarten werden zur weiteren Bearbeitung über eine Web-GIS-Applikation den Ortschronisten zur Verfügung gestellt, um eventuelle Korrekturen vorzunehmen. In einem letzten Schritt, soll der Versuch einer Namensstandardisierung vorgenommen werden. „Dabei soll jedoch der ursprünglichen Verankerung der Namen in der mündlichen und dialektalen Sphäre Rechnung getragen werden“, erklärt Rampl.

(sr)