Puzzlestein für olympische Rodel-Erfolge
Bei den Olympischen Spielen in Vancouver bewiesen Österreichs Rodlerinnen und Rodler unter schwierigen Bedingungen ihr Können: Gekrönt wurde die großartige Vorstellung des gesamten ÖRV-Teams durch die Goldmedaille der Linger-Brüder in der Doppelsitzerkonkurrenz und den zweiten Platz von Nina Reithmayer. Einen wichtigen Puzzlestein zum erfolgreichen Abschneiden der Rodler lieferten Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftler der Universität Innsbruck unter der Leitung von Ass.-Prof. Christian Raschner. „Wir kooperieren bereits seit Jahren in vielen trainingswissenschaftlichen Bereichen eng mit dem Österreichischen Rodelverband“, erzählt Raschner. „Neben der laufenden leistungsdiganostischen Betreuung am TWZ wurden in den vergangenen Jahren rodelspezifische Trainings- und Testgeräte entwickelt. Darüber hinaus sind wir beratend in die konkrete Trainingsarbeit eingebunden“, ergänzt er. Ein aktuelles Projekt, das vom Tiroler Wissenschaftsfond gefördert wird, untersucht außerdem den Startvorgang beim Rodeln.
Kompexe Diagnoseverfahren
Das Nationalteam sowie alle Nachwuchskader unterziehen sich im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Institut für Sportwissenschaft regelmäßigen körperlichen Überprüfungen. Die dabei angewandten allgemeinen und sportartspezifischen Testverfahren dienen zur Beurteilung des aktuellen Trainingszustandes jedes einzelnen Rodlers, der Analyse der eingesetzten Trainingsmittel und -methoden sowie der Ermittlung von persönlichen Stärken und Schwächen. Aufgrund der Ergebnisse erarbeiten die Sportwissenschaftler gemeinsam mit den verantwortlichen Trainern praktische Empfehlungen für nachfolgende Trainingsabschnitte. – Gefördert werden die komplexen Diagnoseverfahren und Tests übrigens von der Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung des Spitzensports. – Dass die wissenschaftliche Begleitung hohen wissenschaftlichen Stellenwert hat, zeigen nicht nur die Erfolge der Sportler, sondern auch wissenschaftliche Publikationen in renommierten Fachjournalen wie beispielsweise dem Journal of Sports Sciences.
Speedpaddler und Grizzly Power für den Start
Eine weiteres Ergebnis der Kooperation sind zwei rodelspezifische Trainings- und Testgeräte, die der Optimierung der für den Rodelsport sehr entscheidenden Startleistung dienen. Direkt nach den olympischen Winterspielen von Turin 2006 fand der „Speedpaddler“, ein speziell für die Tatzlerbewegung entwickeltes Laufband, Einzug in den Trainingsalltag der ÖRV-Athleten. In Vorbereitung auf die Spiele im kanadischen Vancouver 2010 tüftelten Cheftrainer Rene Friedl und das Team von Christian Raschner wiederum an einem innovativen Trainingstool, dem „Grizzly Power“. Diesmal stand die Verbesserung der Technik und der Schnellkraft beim Startabzug im Vordergrund. Das Projekt konnte Dank der Unterstützung von „Top Sport Austria“, dem heutigen „Team Rot Weiss Rot“, realisiert werden. So perfektionieren die Rodler seit Mai 2009 ihre Startabzüge auf diesem neuartigen Trainingsgerät.
Unterstützung im Trainingsalltag
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des TWZ sind maßgeblich in die tägliche Trainingsarbeit eingebunden und geben Imputs im Kraft-, Schnelligkeits- und Koordinationstraining: So arbeitet M.A. Carson Patterson mit den Athleten an der Verbesserung der Bewegungsschnelligkeit, Dipl.-Sportw. Sandra Lembert ist unter anderem für die konditionelle Vorbereitung des Rodelnachwuchses verantwortlich. Weiters an der Kooperation beteiligt sind: Mag. Esmeralda Mildner, Dipl.-Sportw. Carolin Hildebrandt, Dr. Hans-Peter Platzer, Mag. Armin Niederkofler.