Erstes US-Patent für die Uni Innsbruck
Im Mai 2006 meldete Prof. Günther Bonn der Universitätsleitung eine neue Erfindung, die er gemeinsam mit Dr. Günther Stecher, Muhammad Ahsan Hashir und Dr. Rania Bakry gemacht hatte. Es geht dabei um die Entwicklung speziell behandelter Siliziumdioxidpartikel, die ein matrixfreies Arbeiten in der MALDI Massenspektroskopie ermöglichen. Die Oberfläche der Partikel wird dabei mit Azodianilin modifiziert. Bei der MALDI Massenspektroskopie wird die zu analysierende Substanz normalerweise mit einer weiteren, Matrix genannten Substanz gemischt und kristallisiert. Mit Hilfe eines Lasers kann die Substanz dann analysiert werden. Durch die Matrix kommt es aber zu Störsignalen, und es können nur größere Moleküle detektiert werden. Die Erfindung der Innsbrucker Chemiker ermöglicht es nun, Moleküle sowohl mit geringen als auch mit hohen Molekülmassen massenspektroskopisch zu identifizieren, da die Verwendung einer Matrix vermieden wird.
US-Patent erteilt
Weil alle bedeutenden Hersteller für massenspektroskopische Analysegeräte in den USA beheimat sind, hat die Universität Innsbruck beim US-Patentamt um den Schutz dieser Erfindung angesucht. Patentanmeldungen in den USA werden besonders streng geprüft und sind sehr schwer zu erhalten. Trotzdem wurde vor kurzem der Universität Innsbruck für diese Erfindung das US-Patent mit der Nummer 7675032 erteilt. Der weltweite Markt für Massenspektrometrie ist ein Milliardengeschäft, weshalb die Erfindung erhebliche wirtschaftliche Bedeutung haben könnte.
Verwertung geistigen Eigentums
Im Universitätsgesetz 2002 wurde als neue Aufgabe der Universitäten die Nutzung und Umsetzung ihrer Forschungsergebnisse in der Praxis verankert. Seither wurden an den Universitäten Österreichs professionelle Erfinderberater- und Technologietransferstellen etabliert, um die Forschungsergebnisse bestmöglich schützen zu können und sie am Markt zu positionieren. An der Universität Innsbruck unterstützt das Team des projekt.service.büros die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Sicherung und Verwertung von geistigem Eigentum. Gelingt der Abschluss eines Verwertungsvertrages, so werden die Erlöse zwischen Erfindern und Universität entsprechend den Anteilen aufgeteilt. Die Universität nutzt die gewonnenen Mittel zur Finanzierung neuer Patentanmeldungen.