Macht sich User Experience bei IT-Produkten bezahlt?
Moderne technische Geräte helfen nicht nur bei der Erfüllung alltäglicher Aufgaben. Statusmeldungen in Facebook, Spiele am iPhone und das Betrachten von Hotel-Websites stimmen Menschen auch glücklich. Die Wissenschaft versucht seit einigen Jahren, dieses emotionale Nutzungserleben, die „User Experience“, zu ergründen. „Für Unternehmen stellt sich häufig die Frage, in welchem Maß die User Experience eines IT-Produktes das Kaufverhalten des Users beeinflusst“, weiß Sabine Gafriller, die Webverantwortliche der Marketing Agentur brandnamic | hotel & destination marketing aus eigener Erfahrung zu berichten.
Armin Kaser geht dieser Frage nun im Rahmen seiner Dissertation am Institut für Psychologie nach. In Zusammenarbeit mit der Marketing Agentur brandnamic und dem Naturhotel Lüsnerhof wird im November 2010 ein Online-Experiment gestartet. Dabei werden zwei verschiedene Versionen der Hotel-Website beworben. Mithilfe von Web-Analytics kann anschließend das Verhalten der BesucherInnen auf der Website erfasst werden. „Innovative Forschung erfordert interdisziplinäre Ansätze. Die Psychologie steuert das experimentelle Knowhow und Grundlagen aus der Emotionspsychologie bei, die Informatik ermöglicht mit Web-Analytics auf technischer Seite, das Verhalten jeder einzelnen Versuchsperson äußert präzise zu erfassen und zu analysieren“, erklärt Pierre Sachse, Professor für Allgemeine Psychologie und Betreuer der Disseratation von Armin Kaser.
„Für die Werbepsychologie ist der Einsatz dieser neuen, innovativen Methodik ein großer Fortschritt. Zudem werden die Ergebnisse nicht nur für Websites im Tourismusbereich relevant sein. User Experience findet sich bei allen technischen Produkten – egal ob Handys, Fernsehern oder Autos“, führt Armin Kaser aus. „Oft ist User Experience der entscheidende Grund dafür, dass manche Produkte von der Zielgruppe begeistert angenommen werden, während die Konkurrenz in den Regalen verstaubt.“