Deutliches Nein zur Ausgliederung
Die Stimmungslage bei den VertreterInnen der Universitäten entsprach dabei ziemlich genau dem Ergebnis, das die Meinungserkundung an der Universität Innsbruck im März ergeben hat: Der überwiegende Teil der Uniangehörigen ist nicht der Meinung, dass die Ausgliederung der Universitäten und ein damit verbundenes neues Gesetz sehr schlau sei, wenn doch nahezu keine Evaluationsergebnisse über die Einführung des UOG 93 vorlägen. Dies betonte auch Prof. Hans Winkler, Senatsvorsitzender in Innsbruck, der in seinem Statement eine vernünftige Vorgangsweise, sprich Ergebnisse evaluieren, Veränderungen längerfristig planen und dann ohne Zeitdruck umsetzen, forderte. "Die Universitäten stehen nicht unter dem Diktat von Legislaturperioden", betonte Winkler.
Die Mehrheit an den Universitäten ist gegen eine Ausgliederung
Anders sehen das verschiedene Rektoren. So deklarierte sich Prof. Dr. Peter Skalicky (TU Wien) als Befürworter der Ausgliederung, weil seiner Meinung nach der Staat in den vergangenen Jahren als Universitätslenker versagt habe und die Universitäten ihr Geschick in die eigenen Hände nehmen sollten. "Schlechter kann es eigentlich nicht werden, sondern nur besser", so Skalicky. SC Höllinger betonte, dass es keine konkreten Pläne des Ministeriums gäbe. Nur die Zielrichtung sei "zum Wohle der Universitäten" (Höllinger) vorgegeben. Auf die vielen Fragen der Anwesenden antwortete er in der Art und Weise, wie das schon bei der Diskussion rund um die Einführung des UOG 93 der Fall war. Er betonte, dass er alle Vorschläge mitnehmen, prüfen und wenn möglich entsprechend einarbeiten wolle. Daran knüpften die UniversitätsvertreterInnen aufgrund der Erfahrungen in der Vergangenheit jedoch wenig Hoffnungen.
Erschwerend kommt dazu, dass die überfallsartige Einführung der Studiengebühren und die derzeit laufenden Dienstrechtsverhandlungen, das Vertrauen gegenüber der Politik und dem Ministerium nicht gerade erhöhen, was auch SC Höllinger bedauernd anmerkte.