Universitäten in den USA: Zwischen Weltklasse und Hinterholz 8
Ein widerspruchvolles Bild der amerikanischen Hochschullandschaft zeichnete Prof. Davydd Greenwood in einem Vortrag am vergangenen Donnerstag in der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Zur Veranstaltung eingeladen hatten das Institut für Soziologie und der Arbeitskreis Wissenschaft und Verantwortlichkeit.
Unter dem Titel "Educational Reforms - Shifting Paradigms of Universities and Education" beschrieb Prof. Greenwood die allgemeine Tendenz der Hochschulpolitik zu Professionalisierung und Privatisierung, eine Entwicklung, die in den USA seit 1970 konsequent umgesetzt wurde. Der Glanz der bekannten Elite-Universitäten verstellt aber den Blick auf die raue Wirklichkeit der meisten der rund 3.200 Hochschulen und Colleges in den USA. Die Privatisierung von Universitäten und ihre privatwirtschaftliche Organisation führte in den letzten Jahrzehnten zu 320 Konkursen von Hochschulen. Als Sparmaßnahmen werden gesamte Lehrkörper in Teilzeit und auf Stundenlohnbasis beschäftigt, Urheberrechte einbehalten, usw. Selbst die 100 Top-Universitäten beschäftigen 30% ihres Lehrkörpers auf Werkvertragsbasis ohne soziale Absicherung, bei den restlichen Universitäten sind es knapp 95%.
Dem stehen einige Top-Research-Universitäten gegenüber, die über Mittel im Umfang des Budgets eines Kleinstaates verfügen. 7 Milliarden Dollar sind es etwa bei der Universität Harvard. Die Weltklasse hat allerdings ihren Preis: An der Universität Cornell (Ithaka, New York), mit circa 20.000 Studierenden vergleichbar mit Innsbruck, sind 450 Angestellte mit der Einbringung von Sponsorengeldern beschäftigt. Zum Vergleich: Die Universität Innsbruck verfügt insgesamt über weniger als 1.000 nichtwissenschaftliche Mitarbeiter!
Prof. Davydd Greenwood trat in seinem Vortrag engagiert für ein Hochschulsystem ein, das seine gesellschaftliche Verantwortung wahrnimmt. Er forderte auch dazu auf, in der Forschung verstärkt auf die Probleme, die Krise und die Zukunft der Hochschulbildung selbst einzugehen. Zwischen Weltklasse und Hinterholz 8 liegen oft nur einige amerikanische Meilen.
Dem stehen einige Top-Research-Universitäten gegenüber, die über Mittel im Umfang des Budgets eines Kleinstaates verfügen. 7 Milliarden Dollar sind es etwa bei der Universität Harvard. Die Weltklasse hat allerdings ihren Preis: An der Universität Cornell (Ithaka, New York), mit circa 20.000 Studierenden vergleichbar mit Innsbruck, sind 450 Angestellte mit der Einbringung von Sponsorengeldern beschäftigt. Zum Vergleich: Die Universität Innsbruck verfügt insgesamt über weniger als 1.000 nichtwissenschaftliche Mitarbeiter!
Prof. Davydd Greenwood trat in seinem Vortrag engagiert für ein Hochschulsystem ein, das seine gesellschaftliche Verantwortung wahrnimmt. Er forderte auch dazu auf, in der Forschung verstärkt auf die Probleme, die Krise und die Zukunft der Hochschulbildung selbst einzugehen. Zwischen Weltklasse und Hinterholz 8 liegen oft nur einige amerikanische Meilen.