"Das ist kein Weg für Innsbruck!"
Gemeinsam haben sich heute Rektor Moser und die Dekane der Fakultäten gegen eine Ausgliederung der Medizin ausgesprochen. Für eine eigene Medizin-Uni gebe es in Innsbruck keine spezifischen Gründe. Eine Filetierung der Uni würde indes unnötige Doppelgleisigkeiten und damit Kosten verursachen und bestehende Kooperationen gefährden.

Gefährdung erfolgreicher Zusammenarbeit
Auch der Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Dietmar Kuhn, zeigte sich bestürzt über die Pläne zur Ausgliederung. "Gerade die Medizinische Forschung ist eng mit der naturwissenschaftlichen Forschung verknüpft. Zahlreiche wissenschaftliche Erfolge wurden bisher gemeinsam errungen." Mit dem unlängst geschaffenen, interfakultären Institut für Molekularbiologie seien die beiden Fakultäten einen weiteren Schritt in Richtung Zusammenarbeit gegangen. "Nach einer Ausgliederung würden wir uns auseinanderleben. Außerdem befürchte ich, dass man attraktive Fächer aus unserer Fakultät weglocken würde."
Scheidung wider Willen
Bei der geplanten Ausgliederung handle es sich um eine "Scheidung gegen den Willen der Geschiedenen", betonte Prof. Dr. Karl Weber, Dekan an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät. Seiner Meinung nach wäre es ohne weiteres möglich, Sonderregelungen für die Universität Innsbruck im neuen Gesetz aufzunehmen. "Unsere Rechtsordnung ist voll von solchen Sonderregelungen." Für den Dekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Elmar Kornexl, wäre eine eigene Medizin-Uni ein gewaltiger Rückschritt: "Man sollte eine relativ gut funktionierende Universität in Ruhe arbeiten lassen. Das ist kein Weg für Innsbruck!"