Frauen greifen auch nach den Sternen

Am 7. März, dem Vortag des Internationalen Frauentages, wurde die neu geschaffene Stabsstelle des Rektors, das Büro für Gleichstellung und Gender Studies, den Uniangehörigen und der Öffentlichkeit vorgestellt. Außerdem sollte zu diesem Anlass der Blick für die Leistung von weiblichen Wissenschaftlerinnen an der Uni geschärft werden.
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Ein für die Universität ungewohntes Bild bot die Eröffnung des neuen Frauenbüros - unter den etwa 50 Gästen befanden sich nur vier Männer, darunter auch Rektor Hans Moser, der die Veranstaltung eröffnete. Um die Förderung von Frauenanliegen an der Universität effizienter zu machen, hat er das neu geschaffene Büro für Gleichstellung und Gender Studies initiiert und als Stabstelle des Rektors direkt bei der obersten Leitungsebene der Universität angesiedelt. Er erwartet sich durch die Zusammenlegung des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen und der Interfakultären Koordinationsstelle für feministische Forschung und Lehre zahlreiche Synergieeffekte. Die Arbeitsschwerpunkte des Büros sind die Geschäftsbereiche Gleichstellung, Gender Studies und Geschlechtergerechte Arbeitsbedingungen.

Sabine Engel, die Leiterin der Stabstelle, unterstrich die Bedeutung des koordinierten Zusammenwirkens aller universitären Frauengruppen angesichts der bevorstehenden Umstrukturierung der Universitäten. Sie werde sich dafür einsetzen, dass Frauenanliegen auch in schwierigen Zeiten nicht auf der Strecke bleiben. "Nur wenn wir zusammenarbeiten, können wir unsere männlichen Kollegen - besonders diejenigen in Leitungsfunktionen - immer wieder daran erinnern, dass Frauen keine missliebige Konkurrenz sind, sondern ein wesentlicher Teil für eine partnerschaftlich aufgebaute Universität."
Elisabeth Grabner-Niel erläuterte anschließend den Begriff der Gender Studies anhand praktischer Beispiele. "Gender Studies fragt nach der Bedeutung des Geschlechts in Kultur, Gesellschaft und Wissenschaft" - so die von ihr zitierte Definition von Christina von Braun. Dass Gleichberechtigung für Frauen ein langer, zäher Weg ist, zeigt der Frauenanteil im Wissenschaftsbereich:1902 wurde an der Universität Innsbruck die erste Studentin zugelassen, inzwischen gibt es mehr weibliche Studierende als männliche, der Professorinnenanteil beträgt aber immer noch lediglich 10%. Die meisten Frauen "verschwinden" zwischen Doktorat und Habilitation aus dem akademischen Betrieb.
Als "praktisches Beispiel" dafür, wie es Frauen bis in höchste Ämter schaffen, berichtete Sabine Schindler, Professorin für Astrophysik an der Uni Innsbruck, über ihren beruflichen Werdegang in einem nicht gerade frauentypischen Fach. "Frauen werden von männlichen Kollegen weniger gefördert und bestätigt, und brauchen daher mehr Zähigkeit, um ihr Ziel zu erreichen", lautete ihr Resümee.