Mit Medien in die Zukunft
Martin Lindner, derzeit Gastprofessor für den Fakultätsschwerpunkt "Medien - Kommunikation - Bildung - Wissen" an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät, lud gestern zu einem Gespräch über die Zukunft der Medienwissenschaften an der Uni Innsbruck. Die Universität müsse sich dem Wandel zur Mediengesellschaft stellen.
Ausgangspunkt für die Podiumsdiskussion im Brennerarchiv war das vergebliche Bemühen vor allem der Geisteswissenschaften das Thema Medien in der derzeit diskutierten Schwerpunktbildung zu verankern. Alle Versuche einen Schwerpunkt für Medienwissenschaften in Innsbruck zu etablieren scheinen bisher gescheitert. Lindner betonte dagegen die Schlüsselrolle der Medien für die Universität von morgen. "Während in der Öffentlichkeit die Geisteswissenschaftler meist auf das Abstellgleis der Modernisierungsverweigerer gestellt werden, zeigt ein Blick in die Arbeitswelt, dass die Wahrheit anders aussieht: Gerade die Geisteswissenschaftler betätigen sich zunehmend als 'Knowledge- und Media-Worker' und beweisen dabei oft hohe Flexibilität," so Lindner. Die Universität müsste einen Freiraum für die Reflexion der Funktion und Rolle der Medien in der Gesellschaft der Zukunft bieten. Dafür seien auch neue Arbeitsweisen und kleine Experimentierfelder notwendig. "Die Universität hätte heute die Chance, dafür eine Plattform zu sein. Die Unireform und die Profilbildung böten Gestaltungsraum dazu an," betonte Lindner.
Der Geschäftsführer der Firma infoWERK, Andreas Zimmermann, der selbst drei Geisteswissenschaftler in seinem Multimedia-Unternehmen beschäftigt, unterstrich den zukünftigen Bedarf in diesem Bereich. Sprache, didaktische Modelle und mediengerechte Konzepte sind nur einige Beispiele für die neuen Arbeitsfelder. Auch in der Entwicklung neuer Interfaces sei großer Entwicklungsbedarf vorhanden. "Für die jungen Tiroler Medienunternehmen wäre hier eine engere Kooperation mit der Universität sehr wünschenswert," so Zimmermann.
Reinhard Margreiter, Medienwissenschaftler an der Humboldt-Universität in Berlin, hob die philosophischen Möglichkeiten der neuen Entwicklungen hervor. "Die neuen Medien haben uns gezeigt, dass Denken immer von Medien abhängig ist. Hier ergeben sich weite Betätigungsfelder für Medienphilosophen, Kulturtheoretiker, Technologiehistoriker und vieles mehr." Am Aufbau eines Medienlabors außerhalb der Universität arbeitet derzeit Theo Hug, Erziehungswissenschaftler an der Uni Innsbruck. In Kooperation mit der Wirtschaft sollen dort Modelle und Konzepte für anwendungsorientierte Programmierung entwickelt werden. Dass sich die Universität diesen Trends bisher großteils verweigert hat, wurde in der Diskussion wiederholt kritisiert. (cf)
Der Geschäftsführer der Firma infoWERK, Andreas Zimmermann, der selbst drei Geisteswissenschaftler in seinem Multimedia-Unternehmen beschäftigt, unterstrich den zukünftigen Bedarf in diesem Bereich. Sprache, didaktische Modelle und mediengerechte Konzepte sind nur einige Beispiele für die neuen Arbeitsfelder. Auch in der Entwicklung neuer Interfaces sei großer Entwicklungsbedarf vorhanden. "Für die jungen Tiroler Medienunternehmen wäre hier eine engere Kooperation mit der Universität sehr wünschenswert," so Zimmermann.
Reinhard Margreiter, Medienwissenschaftler an der Humboldt-Universität in Berlin, hob die philosophischen Möglichkeiten der neuen Entwicklungen hervor. "Die neuen Medien haben uns gezeigt, dass Denken immer von Medien abhängig ist. Hier ergeben sich weite Betätigungsfelder für Medienphilosophen, Kulturtheoretiker, Technologiehistoriker und vieles mehr." Am Aufbau eines Medienlabors außerhalb der Universität arbeitet derzeit Theo Hug, Erziehungswissenschaftler an der Uni Innsbruck. In Kooperation mit der Wirtschaft sollen dort Modelle und Konzepte für anwendungsorientierte Programmierung entwickelt werden. Dass sich die Universität diesen Trends bisher großteils verweigert hat, wurde in der Diskussion wiederholt kritisiert. (cf)