"Zu Almosenempfängern degradiert!"
An der Universität Innsbruck regt sich Unmut über die katastrophalen finanziellen Zustände, die durch die ministerielle Sparpolitik verursacht werden. Allein in diesem Jahr müssen an der Universität 7 Millionen Euro eingespart werden. Es fehlt das Geld für Lehrveranstaltungen, Verwaltungsaufgaben und Personal.

Aber auch an den anderen Fakultäten ist die Situation kaum besser. In einem Schreiben an die Institute Anfang Juli machte der Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät darauf aufmerksam, dass im heurigen Jahr für Institute die Mittel für Aufwendungen (ordentliche Dotation, Reparaturen, Reisekosten) um 30% und die Mittel für Investitionen (Geräte) um 63% gekürzt werden. "Das heißt, dass die nicht aus Drittmitteln finanzierte Forschung sofort eingestellt werden muss und die drittmittelfinanzierte Forschung einen Teil ihres Geldes jetzt für grundlegende Verbrauchsmaterialien ausgeben muss", so Wolfgang Burgstaller vom Institut für Mikrobiologie. "Diese Maßnahme kommt einer Bankrotterklärung der Universität sehr nahe." Der Mangel an Labormaterialien führt dazu, dass viele praktische Lehrveranstaltungen nicht mehr durchgeführt werden können. Auch Diplomanden und Dissertanten kämpfen mit diesem Problem, einige von ihnen werden ihre bereits bewilligten Projekte aufgrund der Materialmangels abbrechen müssen, heißt es aus der Naturwissenschaftlichen Fakultät. "Das ist eine Zerstörung von intellektuellem Kapital", so Studiendekan Roland Psenner gegenüber dem Kurier. "Wenn wir nicht einmal den Studenten ihre notwendigen Lehrveranstaltungen anbieten können, schlage ich vor, dass wir die Uni zu sperren", so Psenner weiter.
Auch im Personalbereich kommt es durch den Nachbesetzungsstopp zu Engpässen. Am Institut für Erziehungswissenschaften konnte eine wissenschaftliche Mitarbeiterin nicht mehr verlängert werden. "Und das, obwohl an diesem Institut und seinen 1.400 Studierenden mit elf hauptamtlichen HochschullehrerInnen und drei nicht besetzten Professuren ohnehin viel zu wenig Personal vorhanden ist", so Schönwiese. "Was sollen die Rektoren und Dekane verteilen, wenn einfach nichts mehr da ist?" richtete der Erziehungswissenschaftler seinen Zorn nach Wien. (cf)