Wende an der Medizin
Landeshauptmann Herwig van Staa verkündete gestern auf der Vorplatz der Chirurgie einen Durchbruch in der Rektorsfrage an der Medizinischen Universität Innsbruck. Der geplante Protestmarsch von Mitarbeitern und Studierenden wurde daraufhin abgesagt. Der Gründungsrektor soll bereits Anfang nächster Woche vom Unirat gewählt werden.

Prof. Raimund Margreiter, der Vorsitzende des Gründungskonvents und einer der Initiatoren der Protestmaßnahmen, sagte vor der trotz eisiger Kälte zahlreich erschienen Menge, es werde am kommenden Montag eine Sitzung des Universitätsrates geben, in der eine Entscheidung über den zukünftigen Rektor fallen soll. Damit wäre die derzeit laufende, zweite Ausschreibung obsolet, und der Rat müsste den Gründungsrektor der Medizinischen Universität aus der Kandidatenliste des ersten Bewerbungsverfahrens auswählen. Nach der Absage von Prof. Robert Nitsch befindet sich nur mehr der Wunschkandidat einer großen Mehrheit an der Medizin, Prof. Hans Grunicke, auf dieser Liste.
Mitarbeiter und Studierende der neuen Medizinischen Universität hatten sich gestern Mittag zu dem Protestmarsch getroffen, weil sie die Vorgänge rund um die Rektorsbestellung als Untergrabung der universitären Autonomie empfunden hatten. Sollte die nun angekündigte Lösung erneut scheitern, werden die Mediziner allerdings ihre Protestmaßnahmen wieder aufnehmen, kündigte Raimund Margreiter an. (cf)