Wende an der Medizin
Landeshauptmann Herwig van Staa verkündete gestern auf der Vorplatz der Chirurgie einen Durchbruch in der Rektorsfrage an der Medizinischen Universität Innsbruck. Der geplante Protestmarsch von Mitarbeitern und Studierenden wurde daraufhin abgesagt. Der Gründungsrektor soll bereits Anfang nächster Woche vom Unirat gewählt werden.
Nach seiner erneuten Wahl zum Landeshauptmann machte Herwig van Staa die Medizin zur Chef-Sache und übernahm die Zuständigkeit für die Tiroler Landeskrankenhäuser. Dem erklärten Gegner der Medizinausgliederung ist es nun offenbar gelungen, Bewegung in die blockierte Suche nach einem Gründungsrektor zu bringen. "Ich habe das Tauziehen um die Bestellung nie goutiert. Das Ansehen der Universität und die medizinische Versorgung der Bevölkerung halten derartige Streitangelegenheiten nicht aus", so van Staa vor rund 300 Angehörigen der Medizinischen Fakultät sowie Vertretern aus Politik und Medien. "Eine Lösung, die im Sinne eines Großteils der Betroffenen sein wird, ist in greifbarer Nähe", betonte der Landeshauptmann. Er habe Bundesministerin Elisabeth Gehrer gebeten, neue Gespräche zur Lösung des Problems aufzunehmen. Gehrer und Vertreter des Unirats hätten in Aussicht gestellt, dass in den nächsten Tagen mit einer Entscheidung zu rechnen sei. Aufgrund der engen Verflechtung von Universität und Krankenhausbetreiber TILAK habe er es als seine Aufgabe gesehen, diesen Konflikt im Interesse des Landes Tirol zu einem schnellen Ende zu bringen, so van Staa.
Prof. Raimund Margreiter, der Vorsitzende des Gründungskonvents und einer der Initiatoren der Protestmaßnahmen, sagte vor der trotz eisiger Kälte zahlreich erschienen Menge, es werde am kommenden Montag eine Sitzung des Universitätsrates geben, in der eine Entscheidung über den zukünftigen Rektor fallen soll. Damit wäre die derzeit laufende, zweite Ausschreibung obsolet, und der Rat müsste den Gründungsrektor der Medizinischen Universität aus der Kandidatenliste des ersten Bewerbungsverfahrens auswählen. Nach der Absage von Prof. Robert Nitsch befindet sich nur mehr der Wunschkandidat einer großen Mehrheit an der Medizin, Prof. Hans Grunicke, auf dieser Liste.
Mitarbeiter und Studierende der neuen Medizinischen Universität hatten sich gestern Mittag zu dem Protestmarsch getroffen, weil sie die Vorgänge rund um die Rektorsbestellung als Untergrabung der universitären Autonomie empfunden hatten. Sollte die nun angekündigte Lösung erneut scheitern, werden die Mediziner allerdings ihre Protestmaßnahmen wieder aufnehmen, kündigte Raimund Margreiter an. (cf)
Prof. Raimund Margreiter, der Vorsitzende des Gründungskonvents und einer der Initiatoren der Protestmaßnahmen, sagte vor der trotz eisiger Kälte zahlreich erschienen Menge, es werde am kommenden Montag eine Sitzung des Universitätsrates geben, in der eine Entscheidung über den zukünftigen Rektor fallen soll. Damit wäre die derzeit laufende, zweite Ausschreibung obsolet, und der Rat müsste den Gründungsrektor der Medizinischen Universität aus der Kandidatenliste des ersten Bewerbungsverfahrens auswählen. Nach der Absage von Prof. Robert Nitsch befindet sich nur mehr der Wunschkandidat einer großen Mehrheit an der Medizin, Prof. Hans Grunicke, auf dieser Liste.
Mitarbeiter und Studierende der neuen Medizinischen Universität hatten sich gestern Mittag zu dem Protestmarsch getroffen, weil sie die Vorgänge rund um die Rektorsbestellung als Untergrabung der universitären Autonomie empfunden hatten. Sollte die nun angekündigte Lösung erneut scheitern, werden die Mediziner allerdings ihre Protestmaßnahmen wieder aufnehmen, kündigte Raimund Margreiter an. (cf)