Ein Blick hinter die Matrix
"Was steckt hinter der Matrix?" Diese Frage versuchte am Donnerstag Prof. Hubert Dreyfus in seinem WuV-Vortrag an der Theologischen Fakultät zu beantworten, indem er zahlreiche Science-Fiction-Begeisterte über die philosophischen Hintergründe des Hollywood-Klassikers aufklärte.
Der Film "The Matrix" ließ nicht nur die Kinokassen weltweit klingeln. Die rätselhafte Geschichte mit philosophischem Tiefgang machte den "Blockbuster" auch rasch zum Kultfilm. Teenager diskutierten plötzlich über die Frage der Erkennbarkeit der Welt und ihrer Seinssubstanz. Studierende quälten ihre Philosophieprofessoren mit Fragen über die "Simulation des Seins" und "Jean Baudrillard". Dass der bereits vier Jahre alte Film nicht an Aktualität verloren hat, dafür sorgte die Filmindustrie in diesem Jahr mit zwei weiteren Folgen: "Matrix Reloaded" und "Matrix Revolutions".
Kampf Mensch gegen Maschine
Ist Matrix mehr als ein Film? Ist es ein Dokument des Siegeszuges des Rationalismus - eines Denkens, das sich Leben ausschließlich nach Maschinen-Kriterien vorstellen mag? Die "Schöne neue Welt" in der Matrix ist nach Meinung von Hubert Dreyfus gefährliche Realität und gegenwärtiger als es die Film-Utopie glauben machen lässt. Auf der Suche nach der Antwort auf die Frage "Was ist die Matrix?" muss der Computerhacker Neo bei seinem Ausflug in die "Reale Welt" feststellen, das er bis dato in einer Scheinwelt lebte. Alles was er zu wissen glaubte, war ein von Maschinen erschaffenes Trugbild, hervorgerufen durch die elektrischen Impulse seines Gehirns. Auf der Suche nach der Wahrheit versucht Neo im zweiten Teil die Menschheit aus der Sklaverei der Maschinen zu befreien. Und im letzten Teil der Science-Fiction-Trilogie liefert er sich schließlich einen fulminanten "Showdown" im alles entscheidenden Kampf Mensch gegen Maschine. Gelingt es ihm, die letzten noch lebenden Menschen zu retten?
Dem Rationalismus verhaftet
In dem vom Arbeitskreis für Wissenschaft und Verantwortlichkeit veranstalteten Vortrag von Prof. Dreyfus legte dieser dar, was er von künstlicher Intelligenz hält: Sie ist ein philosophisches Programm in der Tradition der europäischen Rationalisten wie Descartes, Leibniz auf einer empirischen Ebene. Seiner Meinung nach teilt künstliche Intelligenz mit dem Rationalismus die höchst einseitige Interpretation des menschlichen Geistes als Maschine, die rational, repräsentativ und regelgeleitet arbeitet. Wie der Rationalismus als philosophische Strömung wird nach Dreyfus auch die Erforschung der Künstlichen Intelligenz an diesen restriktiven Grundannahmen letztlich gemessen werden müssen. Dem Vortrag folgte eine Podiumsdiskussion mit Prof. Josef Quitterer, Prof. Karl Leidlmair und Prof. Hubert Dreyfus. Die Veranstaltung bildete den Auftakt einer Vortragsreihe zum Thema "Sind Maschinen die besseren Menschen?", die vom Arbeitskreis Wissenschaft und Verantwortlichkeit organisiert wird.
Pionier der A.I.-Forschung
Hubert Dreyfus, geb. 1929, ist der Doyen der Kognitionsphilosophie. Er hat sein wissenschaftliches Werk der Erforschung der philosophischen Prämissen Künstlicher Intelligenz gewidmet. Seines Zeichens Philosophie-Professor in Berkley ist er einer der Pioniere der A.I.-Forschung. Der Hollywood-Knüller "The Matrix" ist für Dreyfus ein Lehrbeispiel der Philosophie - Illustration zur rationalistischen Weltsicht eines Descartes. Mit Büchern wie "What Computers can't do. The Limits of Artificial Intelligence" (1972) oder "What Computers still can't do" (1992) etablierte er sich als führender Kritiker einseitiger Technologie-Euphorie. (bb/cf)
Kampf Mensch gegen Maschine
Ist Matrix mehr als ein Film? Ist es ein Dokument des Siegeszuges des Rationalismus - eines Denkens, das sich Leben ausschließlich nach Maschinen-Kriterien vorstellen mag? Die "Schöne neue Welt" in der Matrix ist nach Meinung von Hubert Dreyfus gefährliche Realität und gegenwärtiger als es die Film-Utopie glauben machen lässt. Auf der Suche nach der Antwort auf die Frage "Was ist die Matrix?" muss der Computerhacker Neo bei seinem Ausflug in die "Reale Welt" feststellen, das er bis dato in einer Scheinwelt lebte. Alles was er zu wissen glaubte, war ein von Maschinen erschaffenes Trugbild, hervorgerufen durch die elektrischen Impulse seines Gehirns. Auf der Suche nach der Wahrheit versucht Neo im zweiten Teil die Menschheit aus der Sklaverei der Maschinen zu befreien. Und im letzten Teil der Science-Fiction-Trilogie liefert er sich schließlich einen fulminanten "Showdown" im alles entscheidenden Kampf Mensch gegen Maschine. Gelingt es ihm, die letzten noch lebenden Menschen zu retten?
Dem Rationalismus verhaftet
In dem vom Arbeitskreis für Wissenschaft und Verantwortlichkeit veranstalteten Vortrag von Prof. Dreyfus legte dieser dar, was er von künstlicher Intelligenz hält: Sie ist ein philosophisches Programm in der Tradition der europäischen Rationalisten wie Descartes, Leibniz auf einer empirischen Ebene. Seiner Meinung nach teilt künstliche Intelligenz mit dem Rationalismus die höchst einseitige Interpretation des menschlichen Geistes als Maschine, die rational, repräsentativ und regelgeleitet arbeitet. Wie der Rationalismus als philosophische Strömung wird nach Dreyfus auch die Erforschung der Künstlichen Intelligenz an diesen restriktiven Grundannahmen letztlich gemessen werden müssen. Dem Vortrag folgte eine Podiumsdiskussion mit Prof. Josef Quitterer, Prof. Karl Leidlmair und Prof. Hubert Dreyfus. Die Veranstaltung bildete den Auftakt einer Vortragsreihe zum Thema "Sind Maschinen die besseren Menschen?", die vom Arbeitskreis Wissenschaft und Verantwortlichkeit organisiert wird.
Pionier der A.I.-Forschung
Hubert Dreyfus, geb. 1929, ist der Doyen der Kognitionsphilosophie. Er hat sein wissenschaftliches Werk der Erforschung der philosophischen Prämissen Künstlicher Intelligenz gewidmet. Seines Zeichens Philosophie-Professor in Berkley ist er einer der Pioniere der A.I.-Forschung. Der Hollywood-Knüller "The Matrix" ist für Dreyfus ein Lehrbeispiel der Philosophie - Illustration zur rationalistischen Weltsicht eines Descartes. Mit Büchern wie "What Computers can't do. The Limits of Artificial Intelligence" (1972) oder "What Computers still can't do" (1992) etablierte er sich als führender Kritiker einseitiger Technologie-Euphorie. (bb/cf)