Neue Bildungs- und Wissenschaftsinitiative in Telfs
Auf Antrag der „Initiative für Wissenschaft und Weiterbildung Telfs“ hat der Gemeindevorstand jüngst einer Erhebung des Potenzials an akademisch ausgebildeten Bewohnerinnen und Bewohnern in Telfs zugestimmt. Die Erhebung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Telfs und der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Innsbruck. Die Befragung und Auswertung erfolgt unter der Leitung von Mag. Arthur Drexler vom Institut für Kommunikation im Berufsleben und von Studierenden des Instituts für Erziehungswissenschaften.
Nach entsprechenden Rückmeldungen bis Ende Juli werden die Daten bis zum Herbst ausgewertet. Der selbst in Telfs wohnende Prof. Dr. Josef Christian Aigner, stv. Dekan der Fakultät für Bildungswissenschaften in Innsbruck und Leiter der Initiative, möchte im letzten Quartal des Jahres 2005 eine „Zukunftswerkstatt Bildung“ mit den an Mitwirkung interessierten Kolleginnen und Kollegen abhalten.
Nischen im Bildungswesen finden
Ziel ist es, langfristig in Telfs als einwohnerstärkste Gemeinde des Oberlandes auch höhere Bildungsangebote bis hin zu universitären Weiterbildungsangeboten zu etablieren. „Wenn es meinetwegen in Langenlois Universitätslehrgänge gibt, an denen z.B. unser Amtsleiter Mag. Scharmer teilnimmt, warum nicht auch in Telfs?“, gibt sich Prof. Aigner zuversichtlich.
Dabei soll besonders auf Nischen im Bildungswesen, die bisher kaum abgedeckt werden, geachtet werden. Prof. Aigner hält es nicht für zielführend, am allgemeinen Prestige-Wettlauf kleinerer Fachhochschulgemeinden nach immer wieder gleichen oder ähnlichen technischen oder wirtschaftswissenschaftlichen Weiterbildungsangeboten mitzuwirken. „Es gibt einige Bereiche, beispielsweise im Gesundheits-, Ökologie oder Sozialbereich, die aus kurzsichtiger Zweck- und Nutzenorientierung heutiger Bildungspolitik viel zu kurz kommen“, betont Aigner: „Man soll einmal aus ganz Tirol oder sogar von darüber hinaus nach Telfs kommen, weil es hier etwas besonders Interessantes gibt!“. Auch auf ausreichenden Raum für alternative und innovative Bildungsprojekte soll geachtet werden.
Die Betreiber der Studie und die Verantwortlichen der Gemeinde ersuchen die kontaktierten AkademikerInnen in der Region um eine engagierte Mitarbeit und um zahlreiche Rücksendung der Fragebögen. Wer aufgrund fehlender Angaben (akadem. Grad) am Meldezettel keinen Fragebogen erhalten hat und/oder weitere Fragebögen benötigt, kann diese im Gemeindeamt erhalten. Bis Ende Juli sollten die Rückmeldungen möglichst zahlreich erfolgen.