Freier Zugang zu Wissenschaft und Forschung

Kürzlich fanden die 13. und die 14. Akademie im Congress zu den Themen Kinder und Lernen sowie Senioren als Integrationskraft statt. Die Akademie im Congress ist eine Kooperationsveranstaltung von Congress und Messe Innsbruck sowie den Universitäten Innsbruck. Ziel der „Akademie“ ist der für die Öffentlichkeit freie und kostenlose Zugang zu Wissenschaft und Forschung.
v.l.: Mag. Kurt Prackwieser, Dr. Willi Stadelmann, Veronika Oberauer, Mag. Anton Webe …
v.l.: Mag. Kurt Prackwieser, Dr. Willi Stadelmann, Veronika Oberauer, Mag. Anton Weber, Mag. Christiane Url, Bezirksschulinspektor Werner Andergassen.

Vergangenen Dienstag lud der Katholische Tiroler Lehrerverein (KTLV) zur Pädagogischen Tagung 2005 zum Thema „Dem Lernen auf der Spur - neueste Erkenntnisse der Hirnforschung“ im Dom zu St. Jakob und im Congress Innsbruck ein. Anlässlich dieser Tagung widmete sich die 14. Akademie im Congress dem Thema „Setz dich hin und lern – das ist zu wenig - wie Eltern und Lehrer mit Kindern erfolgreich lernen können". Rund 100 TeilnhemerInnen folgten dieser Einladung.

Der Arbeitsmarkt spricht eine deutliche und dramatische Sprache: die Berufs -und Zukunftschancen hängen unmittelbar von der Lernbereitschaft und der Lernfähigkeit ab. Diese Entwicklung gilt besonders für die nachrückende, junge Generation.

Pädagogik muss auf Entwicklung des Gehirns Rücksicht nehmen

Prominenter Referent war Willi Stadelmann, Direktor der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz/Luzern und Spezialist für Neurodidaktik. Stadelmann knüpft als Neurodidaktiker das Netz aus Pädagogik und Hirnforschung von der pädagogischen Seite. Im Vortrag verband er Bereiche wie Lernen, Verstehen, Begreifen, Gedächtnis, Emotionen, Lernen von Sprachen, Musikinstrumenten u.ä. mit der physischen Veränderung und Entwicklung des menschlichen Gehirnes sehr plastisch. Seine Hauptakzente setzt Stadelmann auf frühe Förderung und lebensbegleitendes Lernen.

Neben Willi Stadelmann standen auch Bezirksschulinspektor Werner Andergassen sowie weitere Experten des KTLV Eltern und Erziehenden im Rahmen der 14. Akademie im Congress bei freiem Eintritt für Fragen und Anliegen zur Verfügung.

Fazit

Das Fazit der PädagogInnen am Ende dieser Tagung war: Eine Pädagogik der Wertschätzung und des Ansatzes an den Stärken anstelle einer defizitorientierten pädagogischen Praxis sollte betrieben werden. „Vererbung“ bedeutet keinen Automatismus im kognitiven Bereich. Anstelle von „Rucksäcken mit Detailwissen“ sollten PädagogInnen auf Verhalten, Emotion, Lernstrategien und Zusammenhänge achten.

SeniorInnen als Integrationskraft

Jedoch nicht nur der Themenbereich des Lernens im Kindesalter war Thematik in der Akademie im Congress. Die 13. Akademie im Congress vergangenen Freitag beschäftigte sich mit dem Thema SeniorInnen als Integrationskraft – Was die Älteren der Gesellschaft zu bieten haben.

Bereitschaft zur Hilfe da

Seniorinnen und Senioren leisten einen wertvollen Beitrag zum Zusammenhalt der Gesellschaft. Das Thema der jüngsten „Akademie im Congress“, die im Rahmen der SENaktiv stattfand, lautete „Was die Älteren der Gesellschaft zu bieten haben“ und sie lieferte überzeugende Beispiele für diese Bereitschaft: Etwa von der Betreuung von Organisationen und Initiativen, von der Übernahme von „Kleinarbeit“ in Zeiten der Spitzenbelastung und ähnliches mehr. Darüber berichteten Landeshauptmann a.D. Alois Partl und Helga Kofler, frühere Caritasmitarbeiterin.

Tirols „Speckkaiser“ Karl Handl kann sich - entlastet vom operativen Geschäft - jetzt intensiv Zeit für Beratungsgespräche und das Begleiten von MitarbeiterInnen nehmen. Die Sicht der „Alten“ hat sich laut Evelyn Lödl, Leiterin der Seniorenwohnanlage Wilten, grundlegend geändert. Früher als defizitärer Zustand betrachtet, wird heute größter Wert auf den Aspekt der Eigenständigkeit gelegt.

Ein Beispiel dieser Eigenständigkeit verbunden mit freiwillig übernommenen Verpflichtungen liefern die „Austrian Senior Experts“. Laut Vorsitzendem Dieter Chiari ist deren Engagement vor allem für Klein- und Mittelbetriebe von großer Bedeutung. Er sieht dieses Engagement als Verpflichtung.