Zusammenarbeit zwischen Universität und Tiroler Landestheater
Prof. Aigner, der an der LFU eine der wenigen Professuren im deutschen Sprachraum innehat, die ausdrücklich mit Psychoanalyse bzw. Psychoanalytikscher Pädagogik zu tun haben, wurde vom Regisseur des Stücks, dem Berliner Frank Asmus, aufgrund einer Empfehlung einer ehemaligen Studierenden gefragt, ob er zu diesem scheinbaren „Lustspiel“ von Georg Büchner als Psychoanalytiker fachliche Kommentare abgeben würde, die der Regisseur während des Stücks über einen Video-Großbildschirm in die Aufführung einspielen wird.
„Ich habe sofort zugesagt, ist es doch auch und besonders im Freud-Jahr 2006 wichtig, die Zuständigkeit der Psychoanalyse auch für die Deutung künstlerischer Produktionen sichtbar zu machen“, sagt Prof. Aigner.
„Leonce und Lena“ aus dem Jahr 1836(!) handelt von zwei verloren wirkenden jungen Menschen, denen in vielerlei Weise Sinn und Orientierung abhanden gekommen ist. Inmitten einer Welt lächerlich gewordener Autoritäten (der Königreiche „Pipi“ und „Popo“) stolpern sie in unendlicher Langeweile und narzißtischer Selbstbespiegelung durchs Leben, unerfüllt und auf der ständigen Suche nach konsumierbaren „thrills“. Für die Welt der Leistung und der Politik empfinden sie lediglich Verachtung – „ein Thema, das wohl auch heute eine gewisse Aktualität besitzt“.
Die Aufführungen sind am 25.3. (Premiere), 2.4., 20. – 22.4.2006. Am 19.3. um 11 Uhr gibt es eine Matinee zur Einführung in das Werk, an der neben SchauspielerInnen und Regisseur auch Prof. Aigner mitwirken wird.