Regierung will Strukturwandel und Schwerpunktbildung der österreichischen Universitäten unterstützen
Das Kapitel Wissenschaft sieht beispielsweise die Hebung der AkademikerInnen-Quote, eine Verbesserung der Betreuungsrelationen sowie die Umsetzung der Generalsanierung der Universitätsgebäude vor.
Im Kapitel Forschung wurde das Ziel festgeschrieben, die Entwicklung Österreichs zu einem eigenständigen Produzenten von Spitzentechnologie und zu einem erstrangigen Forschungsstandort zu forcieren. Das soll unter anderem durch eine bessere Dotierung des Wissenschaftsfonds FWF, den Ausbau von Doktoratskollegs und die Weiterentwicklung von Karrieremodellen für den wissenschaftlichen Nachwuchs durch Schaffung von 1000 neuen Postdocs in den nächsten vier Jahren erreicht werden.
In Bezug auf die Themen Weiterentwicklung des Universitätsgesetzes 2002, steuerliche Forschungsförderung oder bei der Durchlässigkeit im tertiären Bildungssektor beschränkt sich die neue Bundesregierung laut ÖRK auf Schlagworte. Die ÖRK kritisiert ebenfalls, dass ihre zentralen Forderungen nach einer Studienplatzfinanzierung im Zusammenhang mit den ungelösten Fragen des Hochschulzugangs und nach einer Absichtserklärung, die Ausgaben für den tertiären Sektor mittelfristig auf 2 % des Bruttoinlandsprodukts anzuheben, gänzlich fehlen. Im Hinblick auf die aktuelle Diskussion rund um die Studiengebühren begrüßt die ÖRK die Absicht der neuen Bundesregierung, das Studienbeihilfensystem auszuweiten.
BM Dr. Johannes Hahn
Der neue Bundesminister für Wissenschaft und Forschung Dr. Johannes Hahn bezeichnete sich in ersten Stellungsnahmen als „Anwalt der Universitäten“. Er will die Unabhängigkeit und Vielfältigkeit der österreichischen Universitäten künftig weiter ausbauen. Johannes Hahn ist promovierter Philosoph. Er betrieb lange die Gesundheitspolitik als sein Steckenpferd und war auch für das Glücksspielunternehmen „Novomatic“ tätig. Im Juni 2005 übernahm er den Vorsitz der Wiener ÖVP.