250. Vortrag der Archäologischen Gesellschaft Innsbruck
Wie werden archäologische Forschungsarbeiten der Öffentlichkeit näher bekannt gemacht? Auf welches Interesse kann dieses Fachgebiet beim breiteren Publikum stoßen? Diese Fragestellungen führten zur Gründung der Archäologischen Gesellschaft Innsbruck am 22. Juni 1979.
Die Archäologische Gesellschaft Innsbruck
Das große Interesse, das archäologische Vorträge, veranstaltet durch das Institut für Klassische Archäologie der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, schon früher gefunden hatten, bewogen Univ.-Prof. Dr. Bernhard Neutsch (1913-2002), den damaligen Ordinarius für Klassische Archäologie der Universität Innsbruck, und Prof. h.c. Dipl.-Ing. Johannes B. Trentini (1909-2005), die Archäologische Gesellschaft Innsbruck zu gründen und damit dem kulturellen Leben Innsbrucks einen neuen Sammelpunkt hinzuzufügen. Im Jahre 1993 trat Prof. h.c. Dipl.-Ing. Johannes B. Trentini aus Altersgründen sein Amt an Senator h.c. Dr. Günther Schlenck (1932-2002) ab. Diesem folgte 2002 Dr. Andreas Rauch ins Amt des Präsidenten nach. Mit ihren mittlerweile fast 200 Mitgliedern, darunter interessierte Laien, Studierende und Universitätsangehörige, handelt es sich bei der Archäologischen Gesellschaft Innsbruck um die größte ihrer Art in Westösterreich.
Öffentlichkeit-Universität-Wissenschaft
Hauptaufgabe der Archäologischen Gesellschaft Innsbruck ist die Förderung des Interesses an der Archäologie und die Verbreitung archäologischen Wissens in allgemein verständlicher Form. Im oft schwierigen Bereich Öffentlichkeit-Universität-Wissenschaft sollen Informationsbarrieren abgebaut und universitäre Forschungen einer breiten, interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Durch die enge Kooperation mit dem Institut für Archäologien der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck können Kontakte zu bedeutenden Fachleuten aus aller Welt hergestellt und diese zu öffentlichen Vorträgen nach Innsbruck eingeladen werden. Über archäologische Neuentdeckungen und aktuelle Ausgrabungen wird berichtet, vielfach können dabei aber auch noch gar nicht veröffentlichte Forschungsergebnisse vorgestellt und diskutiert werden. Diese Aktualität aus erster Hand ist auch einer der Gründe für den Erfolg der Veranstaltungsreihe. Seit der Gründung konnten bereits 182 Referenten aus 17 Ländern begrüßt werden, die insgesamt 250 Vorträge hielten.
Bürgermeisterin Hilde Zach beim 250. Vortrag
Zum 250. Vortrag wurde Prof. Dr. Walter Trillmich vom Deutschen Archäologischen Institut in Berlin gewonnen, der in seinem Referat „Eine Wiederholung des Forum Augustum in Emerita: Imperiale Propaganda in einer hispanischen Provinzhauptstadt“ über seine Forschungen zum Forum, dem bedeutenden Skulpturenfund sowie der damit verbundenen Herrscherpropaganda in Augusta Emerita, dem heutigen Mérida berichtete. Unter den zahlreichen Besuchern konnten im Publikum die Innsbrucker Bürgermeisterin Hilde Zach begrüßt werden, die durch ihre Anwesenheit die Wertschätzung der Stadt Innsbruck für die Aktivitäten der Archäologischen Gesellschaft Innsbruck bekundete.
Vorträge und Exkursionen
Neben der Öffnung und Vermittlung von Archäologie an fachlich interessierte Laien stellen die Vorträge auch eine bedeutende Bereicherung für Studierende der Universität Innsbruck dar. Zu der Ausbildung vor Ort können sie Vorträgen hochkarätiger nationaler und internationaler Wissenschaftler beiwohnen. Neben der Vortragstätigkeit führt die Archäologische Gesellschaft Innsbruck unter fachkundiger Führung jährliche Exkursionen, Kurzexkursionen und Ausstellungsfahrten zu Ausgrabungsstätten und archäologisch interessanten Orten durch. Im Laufe der letzten Jahrzehnte entwickelte sich die Gesellschaft zu einem Zentrum für alle, die sich auf dem Gebiet der Archäologie und antiken Kunst- und Kulturgeschichte weiter vertiefen möchten.