Wissenschaft ruft Schule
Wissenschaftsminister Hahn und der bekannte Physiker Anton Zeilinger überreichten die Preise im Wert von 5.000 Euro in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien. Sie zeigten sich von den über 200 Bewerbungen begeistert. “Forscherkarrieren beginnen im Klassenzimmer“, betonte Hahn, „und wir sehen Sparkling Science als Beginn einer wundeschönen Freundschaft zwischen Wissenschaft und Schulen.“ Die Auszeichnung erhielten die Hauptschule Zirl, die Anton Auer-Hauptschule Telfs und das neue Realgymnasium Innsbruck. Von der HS Zirl reisten extra 15 SchülerInnen der 1b Klasse mit der Polarforscherin Birgit Sattler vom Institut für Ökologie und Silvia Prock (Junge Uni) nach Wien, um ihr Projekt „Ice & Life – Erste Tiroler hochalpine SchülerInnenexpedition“ vorzustellen.
BIPOLAR
Dieses Projekt befasst sich mit den kalten Lebensräumen im Hochgebirge. Im April führte Sattler die SchülerInnen der 1b Klasse gemeinsam mit den Klassenlehrern Markus Freiberger und Andrea Hoffmann bei Schneesturm, also unter richtigen Expeditionsbedingungen, zur limnologischen Forschungsstation am Gössenköllesee im Kühtai. Am Gössenköllesee auf 2.400 m MH, dem kleinsten Biosphärenreservat der Welt, wird seit Jahrzehnten ein Monitoring-Programm durchgeführt. Die Kinder lernten dort anhand von selbst durchgeführten Experimenten im Bereich Gewässerkunde, Botanik, Zoologie und Meteorologie die speziellen Anpassungen von Organismen und die Sensibilität des kalten Lebensraumes kennen. Das Projekt findet im Rahmen des Bipolar - Projektes statt, das im Zusammenhang mit dem Internationalen Polarjahr steht, in dem weltweit verstärkt auf die Einmaligkeit und die Empfindlichkeit der kalten Regionen hingewiesen wird. Als besondere Anerkennung durften die Zirler HauptschülerInnen ihre Forschungsaufträge am nächsten Tag auf der YO-Tech, einem Tech-Event zur Technischen Ausbildung in Österreich, präsentieren.
Pflanzen und Pilze
Die Anton-Auer-Hauptschule, betreut vom Ökologen Georg Wohlfahrt, beschäftigte sich mit dem Pflanzenwachstum unter zukünftigen Bedingungen. In diesem jahrgangs- und fächerübergreifenden Projekt erforschen die SchülerInnen die Ursachen und Mechanismen des Klimawandels, indem sie Pflanzen unterschiedlichen Kohlendioxidmengen aussetzen. Im Projekt „Pilzliche Krankheitserreger“, geleitet von Johannes Rainer (Institut für Mikrobiologie), wurde die Verbreitung von krankheitserregenden Pilzgruppen untersucht.
Am Sparkling Science Projekt beteiligen sich 7.100 SchülerInnen von 6 bis 18 Jahren aus ganz Österreich und 400 WissenschaftlerInnen. Das Wissenschaftsministerium möchte mit dieser Initiative die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Schulen forcieren, das Gesamtfördervolumen beträgt 7,5 Millionen Euro.