Technik und Naturwissenschaften zur Frauensache machen
Frau sein und technische Berufe schließen sich nicht aus. So lautet das Credo der Initiative FIT – Frauen in die Technik und Naturwissenschaften, die mit ihrem pinkbasierten Corporate Design bewusst auf Weiblichkeit setzen. „Frauen haben viele Talente, aber es gibt nach wie vor Barrieren, die Frauen davon abhalten, sich für eine technische oder naturwissenschaftliche Ausbildung zu entscheiden. Diese Barrieren möchten wir überwinden“, erklärte Desiree Dafner, die Projektleiterin von FIT Tirol bei er Eröffnung der Schnuppertage. Die Vizerektorin für Lehre und Studierende der Universität Innsbruck, Margret Friedrich, sieht ebenfalls Handlungsbedarf in Hinblick auf den Frauenanteil in bestimmten Fächern. „Auch wenn knapp 53 Prozent unserer Studierenden Frauen sind, so sind sie in den meisten technischen und naturwissenschaftlichen Fächern schon im Studium unterrepräsentiert“, meinte Friedrich in ihren Grußworten. Im Wintersemester 2008/2009 begannen beispielsweise 177 Studenten das Bachelor-Studium der Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, hingegen nur 21 Studentinnen. 82 Männer, aber nur 13 Frauen haben sich für das Bachelor-Studium Physik entschieden und unter den 33 neu zugelassenen Studierenden des Masterstudiums Informatik sind nur 2 Frauen. In vielen geisteswissenschaftlichen Fächern wie z.B. in den Erziehungswissenschaften, aber auch in der Psychologin hingegen ist der Frauenanteil hingegen sehr hoch.
FIT trägt Früchte
Das Projekt FIT ist eine österreichweite Initiative des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur zur Erhöhung des Frauenanteils in technischen und naturwissenschaftlichen Studiengängen. FIT ist Teil des von vier Bundesministerien getragenen Förderprogramms fFORTE - Frauen in Forschung und Technologie. In Tirol wird das Projekt durch die Universität Innsbruck, das MCI, die FH Kufstein, die FH Vorarlberg und die UMIT unterstützt. FIT setzt auf die Vorbildwirkung von Frauen, die sich für technische und naturwissenschaftliche Disziplinen und Berufe entschieden haben. Gearbeitet wird mit sogenannten Botschafterinnen, die bei Schülerinnen Interesse wecken und über die vielseitigen Möglichkeiten am Arbeitsmarkt informieren. Neben den Schnuppertagen im Februar organisiert FIT das ganze Jahr über Informationsveranstaltungen, Vorträge, Workshops und Führungen. Insgesamt wurden im letzten Schuljahr 2200 Mädchen direkt von FIT beraten. Ca. 15.000 Schülerinnen konnten indirekt erreicht werden. Positive Entwicklungen zeigen sich bereits in folgenden Studienrichtungen:
Studium |
Frauenanteil WS 07/08 |
Zuwachs von |
Architektur (Uni Innsbruck) |
54,2% |
3,30% |
Mathematik (Uni Innsbruck) |
41,7% |
7,80% |
Informatik (Uni Innsbruck) |
16,9% |
7,70% |
Wirtschaftsinformatik (FH Kufstein) |
22,2% |
3,97% |
Facility Management (FH Kufstein) |
42,1% |
13,02% |
Biomedizinische Informatik (UMIT) |
35,0% |
8,68% |
Management, Communication & IT (MCI) |
47,3% |
10,50% |