10 Jahre Krisenintervention in Tirol
Als vor zehn Jahren bei der großen Lawinenkatastrophe in Galtür erstmals Psychologen als freiwillige Mitarbeiter des Roten Kreuzes in Einsatz geschickt wurden, um den betroffenen Opfern, Angehörigen und Rettungskräften zu helfen, wurde der Grundstein für eine ganzheitliche Notfallversorgung gelegt. Heute sind im Hilfsangebot des Roten Kreuzes nicht mehr wegzudenken. 1.100 Rotkreuz-Mitarbeiter sind heute in der Betreuung von Menschen nach außergewöhnlich belastenden Ereignissen tätig, der Großteil davon freiwillig. „Das Rote Kreuz leistet Hilfe – gleich von Anfang an“, betonte Bundesminister Stöger im Rahmen der Pressekonferenz und verwies auch auf die wirtschaftliche Komponente von frühzeitigen Hilfsmaßnahmen: „Jede Investition im Bereich der Krisenintervention, spart an immensen Folgekosten.“
Praxis und Forschung
Die Kriseninterventionsteams sind multiprofessionale Teams, bestehend aus speziell ausgebildeten Psychologen, Ärzten, Theologen und andere psychologischne Fachkräften und Sanitätern. Vor 10 Jahren ins Leben gerufen, zählt die Krisenintervention des Österreichischen Roten Kreuzes heute zum Vorreiter in Europa. „Mitentscheidend für die herausragende Entwicklung war die enge Kooperation mit der Universität, also die enge Beziehung zwischen Forschung und Praxis“, so Barbara Juen, Professorin am Institut für Psychologie und Chefpsychologin des Roten Kreuzes. Auch Rektor Töchterle betonte, die für beide Seiten gewinnbringende Zusammenarbeit zwischen Forschung und Praxis. „Die Krisenintervention ist ein Paradebeispiel dafür, wie Universität in der Region wirkt und dadurch auch an wissenschaftlicher Kompetenz gewinnen kann“, so Töchterle.
Erfolgreiche Tagung
Mit knapp 550 Teilnehmern, 50 Referenten und ebenso vielen Helferinnen und Helfern, auch aus dem „Team Österreich“, war die VIII. Internationale Kriseninterventionstagung in Innsbruck die größte Fachtagung Europas im Bereich des Wissenstransfers und der Vernetzung von Kriseninterventionsteams, Notfallpsychologen, Notfallseelsorgern, Einsatzkräften und Psychotherapeuten.