Rektorat der Universität Innsbruck duldet Hörsaalbesetzung
Im Rahmen ihrer Protestmaßnahmen haben Studierende der Universität Innsbruck heute Nachmittag im Anschluss an eine Demonstration die Sowi-Aula besetzt.
Das Rektorat der Universität Innsbruck zeigt grundsätzliches Verständnis für die Forderungen der Studierenden. „Wir sitzen letztlich im gleichen Boot. Auch wir als Universitätslehrer wollen unsere Studierenden bestmöglich ausbilden. Hier stoßen wir bereits jetzt an die Grenzen der Finanzierbarkeit. Wir sind daher an einer Diskussion über die Zukunft des Österreichischen Hochschulsystems sehr interessiert und somit auch offen für eine Diskussion mit den Studierenden“, erklärt der Rektor der Universität Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Töchterle. „Es ist aber auch so, dass wir die Probleme nicht hier in Innsbruck lösen können. Wir brauchen einen österreichweiten Dialog über die Zukunft der Hochschulen, jetzt ist die Politik gefragt“, so Karlheinz Töchterle weiter.
Wie wohl derzeit alle österreichischen Universitäten leidet auch die Universität Innsbruck unter einem Missverhältnis zwischen den Aufgaben, die eine Universität im Bereich der Lehre und Forschung zu erbringen hat, und den dafür von der öffentlichen Hand zur Verfügung gestellten finanziellen Mitteln. Die steigenden Studierendenzahlen - die Uni Innsbruck geht von ca. 15 Prozent mehr Studentinnen und Studenten im heurigen Wintersemester aus - verschärft die Lage weiter.
Die Universitätsleitung hofft, dass die Protestmaßnahmen in Innsbruck im gleichen vernünftigen Rahmen ablaufen werden, wie das im Großen und Ganzen auch an anderen Standorten der Fall ist. „Ich verstehe, wenn Studierende ein Zeichen setzen wollen. Es hilft uns aber allen nicht, wenn die Universität nun längerfristig blockiert wird. Damit bekommen wir nicht mehr Geld, und die Raumsituation verbessert sich auch nicht. Ganz im Gegenteil, wenn wir Lehrveranstaltungen verlegen müssen, kostet es uns nur zusätzliche Mittel“, betont Rektor Töchterle abschließend.
Das Rektorenteam wird mit den Besetzerinnen und Besetzern die weitere Vorgehensweise so schnell wie möglich besprechen.