"Mein Name im Dritten Reich war Z5742"
Das Institut für Kunstgeschichte zeigt derzeit eine Ausstellung mit wichtigen Arbeiten von Prof. Karl Stojka. Diese sogenannten "Kreuzwegbilder" der Sinti und Roma nehmen im Rahmen der österreichischen Geschichte, Bild- und Bildungsgeschichte einen besonderen Stellenwert ein. Die Eröffnung fand am letzten Donnerstag statt.

Nach der Apokalypse der NS-Zeit hat Prof. Stojka das Erlebte gemalt. So entstanden sogenannte "Kreuzwegbilder" der Roma und Sinti, die unter anderem auch im Holocaust Memorial Council in Washington, aber auch in Tokio und in Berlin gezeigt wurden. Stojka malte die Not, so wie er sie zwischen 1943 und dem Kriegsende in den Konzentrationslagern Buchenwald, Flossenbürg und Birkenau miterlebt hat. Die Bilder erzählen von seiner Familie sowie seinem Bruder Ossi. "Die Werke sind Einschreibungen in die 'Memoria' eines Landes und immer wieder finden sich auch Texte darin. Die Bilder Stojkas sind künstlerisch, kunst-geschichtlich wie pädagogisch-politisch bedeutsam. Die Überschneidungsfläche heißt Erinnerungskultur. Diese zu pflegen und sie mit einem Auftrag zu verbinden, ist der Motor dieser Ausstellung," so Prof. Peter Stöger. Stojkas Beitrag zum "Österreichischen Gedächtnis" nähme so zweifellos einen besonderen Stellenwert im Rahmen der Kunstgeschichte und der Bild- und Bildungsgeschichte unseres Landes ein.
"Ich bin auf dieser Welt nur auf einer kurzen Erdenreise. Ich habe nichts mitgebracht und werde nichts mitnehmen. Gott hat mich zu einem Zigeuner auf dieser Welt gemacht, und ich danke Gott dafür und werde ewig stolz sein, ein Zigeuner zu sein," sagte der Künstler. Am 9. April ist Prof. Karl Strojka verstorben. Die Ausstellung am Institut für Kunstgeschichte ist bis 27. Juni täglich von Montag bis Freitag, 10.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 17.00 Uhr zu sehen. (bb/cf)