"Navegantes" - Ausstellungseröffnung an der Theologie
Aus der Reihe "Kunst im Gang" präsentiert die Theologische Fakultät heuer die Ausstellung "Navegantes" mit Werken von Siegfried Schwendtner. Bei der Eröffnung letzten Freitag gab Dr. Bernhard Braun von der Theologischen Fakultät eine kurze Einführung in die Werke des Künstlers. Die Ausstellung wird noch bis 28.5. zu sehen sein.
"Siegfried Schwendtner war sich ganz sicher, als es um den Titel der Ausstellung ging: Navegantes sollte er lauten," erklärt Dr. Braun den zahlreichen Kunstinteressierten am Freitag Abend bei der Eröffnung. "Navegantes" - das sei eine Reise- und Schifffahrtsmetapher und in unserer, mit Anglizismen überschwemmten Zeit eher ungewohnt. "Vielleicht klingt deshalb noch etwas durch vom Ungewissen und Unbekannten, das mit dem Reisen einst verbunden war, vom Suchen und zugleich "Welterobern" und "Neues-Entdecken"," so Braun weiter. "Navegantes" symbolisiert das Flanierende, das Suchende und Schweifende. In abstrakter Malerei taucht in Schwendtners Werken Figurales auf und verschwindet wieder, anthropomorphe Formen überlagern sich mit solchen der Natur, Biographisches mischt sich mit realen Vorgaben. Die Formensprache erinnert in diesen Bildern an freie Assoziationen des Unbewussten.
Deshalb nennt Braun es in diesen Werken auch ein "abstrakt-ungegenständliches Hintergrundrauschen", das der Künstler, meist in dunklen Farben, auf seine Friese platziert, wo Figurales auftaucht und wieder verschwindet, sich anthropomorphe Formen mit solchen der Natur überlagern, Biographisches sich mit Realem mischt. Doch im Laufe einer Entwicklung, die man symbolisch im Gang der Fakultät abschreiten kann, hellt sich dieses Hintergründige auf, wird zum Zeichen für das Offene, das Weite, das Dynamische und den Wandel. Der Hintergrund wird schließlich transparent und das Figurale hebt sich klarer und schärfer ab, ohne je völlig ans Licht einer begriffenen Kategorie zu kommen.
Doch Braun interpretiert nicht nur die Werke von Schwendtner selbst, sondern berichtet auch kurz über die Entstehungsgeschichte der Bilder: "Die Friese entstehen aus Skizzen, die vor Ort in der Natur angefertigt worden sind. Diese Sammelstücke werden im Atelier drucktechnisch in die Bilder übertragen und danach weiter bearbeitet."
"Siegfried Schwendtner zeigt uns mit seinen Erzählungen nicht nur, dass es ganz entgegen aller Offensichtlichkeit hinter der Welt, wie sie uns täglich umgibt, mit ihren vielen markierten Fahrrinnen, Vorfahrtsregeln und GPS-Systemen, noch einen weiten Ozean geben muss. Er erinnert uns auch, dass es in unseren Imaginationen und Träumen einen Ozean gibt, wo wir ganz vergessen haben, dass die Leuchttürme und Fahrwasser eigentlich für jene Seefahrer, die sogenannten "Navegantes", da sind, die von draußen ans Land kommen und sicher in die Häfen finden wollen," so Braun abschließend. (bb)
Deshalb nennt Braun es in diesen Werken auch ein "abstrakt-ungegenständliches Hintergrundrauschen", das der Künstler, meist in dunklen Farben, auf seine Friese platziert, wo Figurales auftaucht und wieder verschwindet, sich anthropomorphe Formen mit solchen der Natur überlagern, Biographisches sich mit Realem mischt. Doch im Laufe einer Entwicklung, die man symbolisch im Gang der Fakultät abschreiten kann, hellt sich dieses Hintergründige auf, wird zum Zeichen für das Offene, das Weite, das Dynamische und den Wandel. Der Hintergrund wird schließlich transparent und das Figurale hebt sich klarer und schärfer ab, ohne je völlig ans Licht einer begriffenen Kategorie zu kommen.
Doch Braun interpretiert nicht nur die Werke von Schwendtner selbst, sondern berichtet auch kurz über die Entstehungsgeschichte der Bilder: "Die Friese entstehen aus Skizzen, die vor Ort in der Natur angefertigt worden sind. Diese Sammelstücke werden im Atelier drucktechnisch in die Bilder übertragen und danach weiter bearbeitet."
"Siegfried Schwendtner zeigt uns mit seinen Erzählungen nicht nur, dass es ganz entgegen aller Offensichtlichkeit hinter der Welt, wie sie uns täglich umgibt, mit ihren vielen markierten Fahrrinnen, Vorfahrtsregeln und GPS-Systemen, noch einen weiten Ozean geben muss. Er erinnert uns auch, dass es in unseren Imaginationen und Träumen einen Ozean gibt, wo wir ganz vergessen haben, dass die Leuchttürme und Fahrwasser eigentlich für jene Seefahrer, die sogenannten "Navegantes", da sind, die von draußen ans Land kommen und sicher in die Häfen finden wollen," so Braun abschließend. (bb)