Einem modernen Menschen zum 700. Geburtstag: Francesco Petrarca
Der eine ist 700 Jahre alt, das andere feiert seinen 100 Geburtstag: Zum 700. Geburtstag von Francesco Petrarca und im Rahmen der 100-Jahr-Feiern des Instituts für Romanistik sprach die Schauspielerin, Dramaturgin und Literaturwissenschaftlerin Dr. Sylvia Tschörner am Dienstag im Literaturhaus zum Thema: „Francesco Petrarca – Humanist, Diplomat, Egozentriker“, in einer originellen Kombination aus einführendem Vortrag und Rezitation von Originaltexten.
Dr. Sylvia Tschörner präsentierte dem breiten Publikum unbekannte Seiten des berühmten Lyrikers: Neben dem Canzoniere zeigen Briefe und Schriften den Menschen hinter der Legende, seine ganz konkreten und alltäglichen Sorgen und Charaktereigenschaften.
Am 20. Juli 2004 jährt sich zum 700. Mal der Geburtstag von Francesco Petrarca, des Dichter-Gelehrten, der vor allem den Historikern des 19. Jahrhunderts als „erster moderner Mensch" (E. Renan) galt, da er sowohl die Wiedergeburt der Antike aus dem Geist des Humanismus eingeleitet wie auch die eigene Individualität zum Hauptthema seiner (Liebes-) Dichtung an Laura gemacht hat.
Hat Laura, die unerreichbare Geliebte, der Francesco Petrarca die 366 Gedichte seines Canzoniere widmete, wirklich gelebt, war sie gar eine Urahne des Marquis de Sade, wie später vermutet wurde? Oder ist sie eine bloße Projektion von Sehnsüchten, die einerseits dem melancholischen Naturell des Dichter-Gelehrten entspringen und andererseits von der literarischen Tradition der südfranzösischen Troubadours und ihrer italienischen Nachfolger genährt werden? Diese Frage versuchte die Vortragende anhand der zahlreichen (meist lateinischen) autobiographischen Schriften Petrarcas zu beantworten. Sie geben ein anschauliches Bild von der Persönlichkeit des Mannes, der für die folgenden Jahrhunderte zum Idealtyp des großen Liebenden werden sollte.
Am 20. Juli 2004 jährt sich zum 700. Mal der Geburtstag von Francesco Petrarca, des Dichter-Gelehrten, der vor allem den Historikern des 19. Jahrhunderts als „erster moderner Mensch" (E. Renan) galt, da er sowohl die Wiedergeburt der Antike aus dem Geist des Humanismus eingeleitet wie auch die eigene Individualität zum Hauptthema seiner (Liebes-) Dichtung an Laura gemacht hat.
Hat Laura, die unerreichbare Geliebte, der Francesco Petrarca die 366 Gedichte seines Canzoniere widmete, wirklich gelebt, war sie gar eine Urahne des Marquis de Sade, wie später vermutet wurde? Oder ist sie eine bloße Projektion von Sehnsüchten, die einerseits dem melancholischen Naturell des Dichter-Gelehrten entspringen und andererseits von der literarischen Tradition der südfranzösischen Troubadours und ihrer italienischen Nachfolger genährt werden? Diese Frage versuchte die Vortragende anhand der zahlreichen (meist lateinischen) autobiographischen Schriften Petrarcas zu beantworten. Sie geben ein anschauliches Bild von der Persönlichkeit des Mannes, der für die folgenden Jahrhunderte zum Idealtyp des großen Liebenden werden sollte.