Gedanken zu Tod und Auferstehung
Tod und Leben, Sterben und Auferstehung, Fakten und Hoffnungen - Karfreitag und Ostersonntag inspirieren die Kunst und das Brauchtum, regen die Wirtschaft an, sind aber ohne den theologischen Inhalt letztendlich schwer begreifbar. Der “dramatische” Ansatz in der Theologie rückt die Verbindung von Gewalt und dem Heiligen ins Zentrum des Festes und sucht nach einem modernen Inhalt von Kreuz und Auferstehung. Dekan Jozef Niewiadomski zieht Parallelen:

Ähnlichkeiten und Unterschiede
Die Ähnlichkeiten mögen zwar da sein, doch der Unterschied ist größer. Zum einen gibt es da noch die scheinbar bodenlose Sinnlosigkeit des Karsamstags. Radikale Totenstille! Und diese muss man zuerst aushalten. Da sind nur die Trauer und der Schmerz. Und nur die Sinnlosigkeit zerstörter Lebenshoffnungen. Zum anderen ist es aber noch der Glaube und auch das Vertrauen jenes Menschen in den besten Jahren, der letztlich mit dem Schrei der Gottverlassenheit starb. Wie kaum ein anderer schöpfte er seine Lebenskraft ja aus der Verbundenheit mit dem Gott des Lebens. Lange vor seinem kometenhaften Aufstieg und dem brutalen Abstieg glaubte er sich getragen von Gott, dem Liebhaber des Lebens. Aus dieser Kraft konnte er unzählige Menschen auf ihren Kreuzwegen begleiten. Sie gar auf andere Wege bringen. Heilen, Integrieren, Versöhnen! Warum endet dann aber sein eigener Lebensweg auf einem Kreuzweg? Für Christen besteht ein radikaler Unterschied zwischen dem Gott des Lebens und der Sinnlosigkeit des Todes. Am Karfreitag steigt aber Gott in Jesus von Nazareth in die Sinnlosigkeit hinab. Der Mensch gewordene Sohn Gottes fällt in diesem Geschehen so tief wie kein Mensch je zu fallen vermögen wird. Deswegen kann es für Christen auch keine Not und auch keine Sinnlosigkeit geben, die von diesem Gott nicht gewendet werden können. Karwoche und Ostern stehen also nicht für den Kreislauf und die Mechanik der Veränderung. Letztendlich stehen sie für das Geheimnis der Liebe. Und diese hat mit einem Kreislauf wenig zu tun.(red)