Neue Quellen über Bertha von Suttner untersucht
Die Herausgeberin und Gastprofessorin an der LFU Innsbruck Laurie R. Cohen nimmt im Buch Bertha von Suttners Ideen und ihr Engagement für eine Welt ohne bewaffnete Konflikte ins Visier: „Von Suttner wird als Denkmal gesehen, an dem man vorbei geht, es aber nie richtig betrachtet.“Mit diesem Buch wollen wir nicht nur Wissenslücken füllen, sondern auch das soziale Engagement Suttners für eine friedliche Welt fortführen.“ so Laurie R. Cohen in ihren Ausführungen.
In den sieben Beiträgen des Sammelwerks „Gerade weil Sie eine Frau sind“ wird das Wirken der Bertha von Suttner beleuchtet. Die AutorInnen, hauptsächlich Fachleute aus den Geisteswissenschaften, erstellten im Rahmen des Projektes „Bertha von Suttner Revisted“ ein überraschendes teils auch kritisches Bild der Frau, die als eine der ersten weiblichen politischen Akteure gilt.
Ihr Name ist Legende, ihr Lebenswerk weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt. Bertha von Suttner ist nicht nur ein gängiger Name für Straßen, Schulen und Plätze in Österreich, mit ihr bekommen vor allem Begriffe wie Frauenbewegung oder Friedensforschung ein vertrautes Gesicht. Bertha von Suttner, war die erste Frau und die erste Österreicherin, die 1905, also vor genau 100 Jahren, den Friedensnobelpreis für ihren Einsatz in der Friedensforschung erhielt.
242 Seiten über ihr Leben
Anhand bislang unbekannter Quellen werden die neun abenteuerlichen Jahre untersucht, welche die „Friedensfurie“, so wie sie genannt wurde, im Kaukasus verbrachte. Beschrieben wird des Weiteren ihr Eintritt in die Arena des öffentlichen Kampfes gegen Krieg und Antisemitismus, die dramatischen Auseinandersetzungen im Nobelpreiskomitee, das Nachwirken ihrer Arbeit in der österreichischen Friedens- und Frauenbewegung, aber auch der aristokratische Horizont ihrer 100 Texte.
Der Mitautor und Sozialpsychologe Joseph Berghold stellt die Wichtigkeit der Feministischen Symbolfigur dar: „Bertha von Suttner hat eine Pionierrolle in Westeuropa gespielt. Ihre Willenstärke zur Forderung nach einer solidarischen und humanen Welt soll auch in der heutigen Friedensforschung verfolgt werden.“
Neben der Buchpräsentation findet am 3. Dezember ein Internationaler Workshop zum Thema Kriegsfront/Heimatfront statt. Nach Impulsreferaten von HistorikerInnenn und PolitikwissenschafterInnen gibt es eine Diskussionsrunde unter der Leitung von Prof. Anton Pelinka.