Studieren mit Behinderung, kein Problem?
Behinderte Studierende verbringen durchschnittlich 100 Minuten pro Tag mehr Zeit mit Lernen, Arbeiten und für medizinisch-therapeutische Behandlungen, die auf Kosten von Schlaf, Erholung und Freizeit gehen. Gerade eine auf Leistung und Konformität ausgerichtete Bildungspolitik trägt nicht gerade zur Verbesserung der Situation der Behinderten an den österreichischen Universitäten bei. "Menschen mit Behinderung haben ein Grundrecht auf ein Studium, und die Universitäten müssen endlich davon abgehen, dies als Luxus anzusehen," sagte Anton Karl.
Oft wird erst beim Transport schwerer Gegenstände oder bei Verletzungen klar, welche Hindernisse und Barrieren es für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zu überwinden gilt. An einigen Fakultäten der Innsbrucker Universität sei die Ausstattung für Behinderte gut, an anderen eher mangelhaft, bei vielen aber fehle es an den notwendigen Einrichtungen, wie Rampen und Aufzügen, kontrastreichen Beschriftung der Türen sowie akustischen Hilfen in Liften. "Die Lösung all dieser Probleme soll ein Behindertengleichstellungsgesetz bringen," sind sich Karl und Haidlmayr einig, "nur mit einem solchen Gesetz würde sich die Situation an den Universitäten deutlich verbessern."