Die Studierendenzahlen sinken
Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte Rektor Prof. Hans Moser heute die aktuellen Studierendenzahlen der Uni Innsbruck. In den Statistiken zeigt sich, dass die Zahl der Studierenden insgesamt weniger als erwartet zurückgeht, dass der Rückgang bei den Erstzugelassenen aber höher ist als erhofft.

Bei den außerordentlichen Hörern (Hochschulkurse, Seniorenstudierende, Studienberechtigungsprüfung) gibt es einen dramatischen Rückgang von 49%. Da die Hochschulkurse aufgrund der Lehrgangsgebühren von den Studiengebühren ausgenommen sind, einen klaren Zeithorizont haben und sehr klar durchstrukturiert abgehalten werden, erscheint es sehr wahrscheinlich, dass dieser Rückgang besonders zu Lasten der beiden anderen Gruppen geht. Dabei ist interessant, dass man viele Jahre das Seniorenstudienmodell sehr positiv als "Brücke zwischen den Generationen" gesehen und auch unterstützt hat, dies aber nun möglicherweise ein Auslaufmodell wird. Dazu kommt, dass viele Seniorenstudierenden zwar weiterhin die Lehrveranstaltungen besuchen werden und damit auch für die Universität relevant sind, aber nicht mehr gezählt werden. Problematisch erscheint auch, wenn sich die Studiengebühren negativ auf das Verhalten jener Arbeiternehmer/innen auswirkt, die eine Studienberechtigungsprüfung und dann - nicht selten neben dem Beruf - ein Studium absolvieren.
Bei den ausländischen Studierenden zeigt sich, dass die Vielfalt etwas verloren geht. Konnte die Universität im letzten Jahr noch Studierende aus 104 Ländern beherbergen, sind es heuer nur mehr deren 83. Die Zahl der in Innsbruck studierenden Südtirolerinnen und Südtiroler sowie der Deutschen ist etwas geringer gesunken als die Gesamtzahlen.
Die Zahlenbereinigung fällt für die Universität Innsbruck deutlich besser aus als von vielen erwartet. "Die Zahlen ändern an der faktischen Situation aber wenig. Es sind nur jene weggefallen, die ohnehin keine Lehrveranstaltungen an der Uni besucht haben," betonte Rektor Moser abschließend. Die Bereinigung allein löst nicht die Probleme von fehlenden Praktikums- und/oder Laborplätzen und verbessert das Betreuungsverhältnis nicht. Wenn sich der negative Trend bei den Studienanfängern weiter so entwickelt, wird aber auch das Werben um gute Studierende künftig deutlich wichtiger werden als bisher.