Der Hahn in tausend Gestalten
Der Hahn ist in vielen Kulturen ein zauberkräftiges Tier und verkörpert im Allgemeinen das männliche Prinzip. Ihm ist eine Ausstellung im Kundencenter der Innsbrucker Kommunalbetriebe gewidmet, die im Rahmen eines Seminars von Studierenden und Prof. Leander Petzold vom Institut für Europäische Ethnologie gestaltet wurde.
Unnahbar und stolz, von prächtigem Gefieder und eindrucksvoller Haltung, angriffslustig und zugleich fürsorglich für seine Hennen, die er besteigt, wann immer es ihm behagt, war er die Zierde eines jeden Bauernhofs, und erst im Zeitalter der Eierlegebatterien ist er überflüssig geworden. Sein Ruf war akustischer Bestandteil des Lebens im Mittelalter, wie die Kirchenglocken, und ist für manche heute nur noch ein Ärgernis.
Ein Holzhahn, den der Ethnologe Leander Petzold 1967 geschenkt bekam, war der Auslöser für seine mittlerweile umfangreiche Sammlung. Im Rahmen eines Seminars wurde diese Ausstellung zur Natur- und Kulturgeschichte des Hahns von Studierenden gemeinsam mit Prof. Petzold gestaltet.
Hähne in vielerlei Variationen
Hähne in allerlei Formen und Farben sind zu sehen, und ihre Bedeutung und Symbolik im Laufe der Jahrhunderte wird im Ausstellungskatalog beschieben. Der Hahn ist kulturhistorisch eines der interessantesten Tiere. Schon in der Antike ist er wertvolles Orakel- und Opfertier, das den Göttern dargebracht wurde, um sie gnädig zu stimmen. In Persien war er dem Lichtgott geweiht. Er galt bei den Germanen als Singvogel: die indogermanische Wurzel von "hanan" bedeutet "singen, klingen, tönen". Seine hervorstechende Eigenschaft aber ist die Pünktlichkeit des Erwachens am frühen Morgen, sein Krähen, das in einer Zeit, die die Uhr nicht kannte, von besonderer Wichtigkeit war.
Im Mittelalter galt der weiße Hahn als Schutz vor allen dämonischen Kräften, und selbst als Löwenschreck. Er war eine repräsentative Gestalt mit hohem Symbolwert, der nicht zuletzt darin gipfelte, dass man ihn auf Kirchtürme setzte. Schwarze und rote Hähne waren jedoch dämonische Tiere. Wenn ein schwarzer Hahn ein Ei legt, so entsteht ein Basilisk. Da dies als widernatürlich galt, machte man solchen Hähnen einen Prozess und verurteilte sie zum Tode wie dies etwa 1474 in Basel passierte. Auch in der Emblematik des 17. und 18. Jahrhunderts, und in der Buchkunst ist er reichlich vertreten, und man muss nicht Hahn heißen, um ihn auf sein "Exlibris" zu nehmen.
Die Ausstellung ist bis Ende November von Montag bis Donnerstag von 7.30 - 17.00 Uhr und am Freitag bis 13.00 Uhr im Kundencenter der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG, Salurner Straße 11, zu sehen. (sp/cf)
Ein Holzhahn, den der Ethnologe Leander Petzold 1967 geschenkt bekam, war der Auslöser für seine mittlerweile umfangreiche Sammlung. Im Rahmen eines Seminars wurde diese Ausstellung zur Natur- und Kulturgeschichte des Hahns von Studierenden gemeinsam mit Prof. Petzold gestaltet.
Hähne in vielerlei Variationen
Hähne in allerlei Formen und Farben sind zu sehen, und ihre Bedeutung und Symbolik im Laufe der Jahrhunderte wird im Ausstellungskatalog beschieben. Der Hahn ist kulturhistorisch eines der interessantesten Tiere. Schon in der Antike ist er wertvolles Orakel- und Opfertier, das den Göttern dargebracht wurde, um sie gnädig zu stimmen. In Persien war er dem Lichtgott geweiht. Er galt bei den Germanen als Singvogel: die indogermanische Wurzel von "hanan" bedeutet "singen, klingen, tönen". Seine hervorstechende Eigenschaft aber ist die Pünktlichkeit des Erwachens am frühen Morgen, sein Krähen, das in einer Zeit, die die Uhr nicht kannte, von besonderer Wichtigkeit war.
Im Mittelalter galt der weiße Hahn als Schutz vor allen dämonischen Kräften, und selbst als Löwenschreck. Er war eine repräsentative Gestalt mit hohem Symbolwert, der nicht zuletzt darin gipfelte, dass man ihn auf Kirchtürme setzte. Schwarze und rote Hähne waren jedoch dämonische Tiere. Wenn ein schwarzer Hahn ein Ei legt, so entsteht ein Basilisk. Da dies als widernatürlich galt, machte man solchen Hähnen einen Prozess und verurteilte sie zum Tode wie dies etwa 1474 in Basel passierte. Auch in der Emblematik des 17. und 18. Jahrhunderts, und in der Buchkunst ist er reichlich vertreten, und man muss nicht Hahn heißen, um ihn auf sein "Exlibris" zu nehmen.
Die Ausstellung ist bis Ende November von Montag bis Donnerstag von 7.30 - 17.00 Uhr und am Freitag bis 13.00 Uhr im Kundencenter der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG, Salurner Straße 11, zu sehen. (sp/cf)