Europäisches Jahr der Erziehung durch Sport

Am Mittwoch wurde in Innsbruck nicht nur die 22. Winteruniversiade eröffnet, unsere Landeshauptstadt war auch Schauplatz der Abschlussveranstaltung des „Europäischen Jahres der Erziehung durch Sport“. Diese für das Jahr 2004 ausgerufene Initiative sollte die Zusammenarbeit zwischen Sport und Bildungswesen ausbauen sowie sichtbarer machen.
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Bei der Abschlussveranstaltung des österreichischen Netzwerkes zum EU-Jahr der Erziehung durch Sport 2004 (ÖNNESy2004) am Mittwoch trafen sich nicht nur Bundesministerin Elisabeth Gehrer und Maria Rauch-Kallat, Herbert Haupt und Sport-Staatssekretär Karl Schweitzer, auch Leo Wallner, der Präsident des ÖOC, Theo Zeh, der stellvertretende Vorsitzende der BSO und Generalintendantin des ORF-Tirol Dr. Monika Lindner, EU-Kommissar Jan Figel, Landesrat und Präsident des Tiroler Landesschulrates Dipl.-Vw. Sebastian Mitterer und der Rektor der Leopold-Franzens-Universität Prof. Manfried Gantner waren vertreten.

Im Mittelpunkt der Abschlusszeremonie standen in erster Linie die Berichterstattung zum Österreichischen Aktionsplan, die Auszeichnung der Siegerschulen zum Wettbewerb "Wir suchen die bewegungs- und sportfreundlichste Schule Österreichs" und die einzelnen Statements der Spitzenpolitiker zu Bewegung und Sport in Österreich.

Der Sport hat sich zu einem wichtigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Faktor in der Europäischen Union entwickelt. Die Europäische Gemeinschaft hat wiederholt auf die bedeutende soziale Rolle des Sports und insbesondere auf seine pädagogische Funktion hingewiesen. In diesem Sinne war das Europäische Jahr der Erziehung durch Sport vor allem auf pädagogische Aspekte ausgerichtet.

Förderung des lebenslangen Lernens durch Sport
Der Sport ist heutzutage bereits fester Bestandteil der Lehrpläne von Schulen und Hochschulen. Die Möglichkeit von sportlicher Betätigung für alle Menschen in jedem Lebensalter trägt so zum Ziel des lebenslangen Lernens bei. Doch nicht nur lebenslanges Lernen und somit die Schaffung einer wissensbasierten Gesellschaft stand bei dieser Aktion im Vordergrund, auch Persönlichkeitsbildung und Teamgeist sollten dadurch gefördert werden.

„Sport an einer Universität ist wie das Studium ein wichtiger Teil der Persönlichkeitsbildung. Werte wie Teamgeist, Solidarität und Toleranz werden gefördert und begünstigen die Entwicklung einer Weltgemeinschaft wie sie in diesen Tagen nach der Flutkatastrophe überall zu spüren war“, betont Rektor Gantner. Auch für Bundesministerin Gehrer steht dieses Kriterium im Vordergrund: „Vor allem jungen Menschen muss eine umfassende Persönlichkeitsbildung vermittelt werden, bei der Bewegung und Sport eine wichtige Rolle spielen“. Hierbei komme es nicht nur auf die intellektuellen, sondern auch auf die persönlichen und sozialen Kompetenzen an, die den Bürgerinnen und Bürgern so eine aktive Teilhabe an der Gesellschaft und am Arbeitsmarkt ermöglichen. „Durch den Sport werden Fähigkeiten gefördert, die ein Gegengewicht zu den negativen Begleiterscheinungen der rapiden technologischen Entwicklungen, d.h. Bewegungsmangel und Isolation, bilden“, erklärt Gehrer.

Breitgefächertes Rahmenprogramm
Während des Europäischen Jahres der Erziehung durch Sport wurden zahlreiche einschlägige Aktionen und Initiativen auf Gemeinschaftsebene, auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene gesetzt. Dabei war die aktive Beteiligung der Mitgliedstaaten, nationalen Behörden, Sport- und Bildungseinrichtungen (wie Schulen und Hochschulen) miteingebunden. Die globale Durchführung und die Koordinierung der Aktivitäten im Rahmen des Europäischen Jahres der Erziehung durch Sport einschließlich der Auswahl der Projekte, die aus dem Gemeinschaftshaushalt cofinanziert wurden, oblag gemeinsam mit dem Beratungsausschuss der Kommission. Ausschreibungen wie ein Aufsatz- und Songwettbewerb, ein Zeichen- und Videowettbewerb oder ein Wettbewerb zum Thema "Wir suchen die bewegungs- und sportfreundlichste Schule Österreichswurden durchgeführt. Die Wettbewerbe verbanden übergreifend Sport und andere Aktivitäten und richteten sich an unterschiedliche Alterstufen. (bb)