Neue Dimension in der europäischen Sicherheitspolitik
Univ.-Prof. Dr. Alexander Siedschlag wurde im Oktober 2004 als Inhaber der neu geschaffenen Stiftungsprofessur „Europäische Sicherheitspolitik“ an die Universität Innsbruck berufen. Er leistet hier mit seinem Lehrstuhl Pionierarbeit und will Tirol als Drehscheibe internationaler Sicherheitspolitik positionieren und das Verständnis von Sicherheitsfragen in der Öffentlichkeit verbessern. Finanziert wird diese Professur vom Bundesministerium für Landesverteidigung. Am Montag hielt Siedschlag seine Antrittsvorlesung.
„Wir sind heute mit einer sicherheitspolitischen Situation konfrontiert, die komplex, sehr vielschichtig und unberechenbar ist“, beschreibt Bundesminister Günther Platter die derzeitige Situation. „Wir sind mit völlig anderen Risiken konfrontiert, als das früher der Fall war. Deshalb ist es wichtig die Diskussion auf eine breite und wissenschaftliche Ebene zu bringen“.
In seiner Antrittsvorlesung zeichnet Siedschlag ein Bild der derzeitigen sicherheitspolitischen Diskussion auf, nennt Chancen, aber auch Mankos die er aus wissenschaftlicher Sicht sieht. Er spricht von einem 2-Ebenen-System. Auf internationaler Ebene gilt es das Handeln der Staaten zu harmonisieren. Als zweite Ebene nennt er die innenpolitischen Bedingungsfaktoren, die einen erweiterten und umfassenden Sicherheitsbegriff mit einschließen. „Auch die Bevölkerung soll eine Bereitschaft haben, diese Sicherheit mitzutragen“, erklärt Siedschlag. In Bezug auf die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) meint Siedschlag: „Die Aufgabe der ESVP wird es nicht sein, Weltentwicklungsziele zu verwirklichen, sondern zivile und militärische Konfliktbewältigung und Krisenmanagement durchzuführen.“ Die Forschungsergebnisse von Prof. Siedschlag sollen in die Praxis miteinbezogen werden.
„Neue Wege der Forschungsfinanzierung in Form von Stiftungsprofessuren stellen eine große Chance für unsere Alma Mater dar“, betont Vizerektor HR Dr. Martin Wieser: „Mit 10 Stiftungsprofessuren an der Universität Innsbruck liegen wir mit Abstand österreichweit an der Spitze.“ Nicht nur die Wirtschaft hat ein großes Interesse an Stiftungsprofessuren, sondern zunehmend auch der Bund und die Länder. Mit der vom Bundesministerium für Landesverteidigung gestifteten Professur werden nun die Forschungskapazitäten im Bereich der internationalen Sicherheitspolitik ausgebaut.
Ziel dieser neuen Forschungsinitiative ist die Durchführung von Lehr- und Forschungsaufgaben sowie die Erstellung von Publikationen und Dokumentationen auf dem Gebiet der europäischen Sicherheitspolitik an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Das Verteidigungsministerium leistet einen jährlichen Beitrag von EUR 160.000,-- zur Abdeckung der Personalkosten und für die Organisation von Veranstaltungen der Stiftungsprofessur. Zusätzlich wird ein Budget für die Anschaffung von Literatur in der Höhe von EUR 11.000,-- zur Verfügung gestellt.
Ziele für die Lehre
Am 29. September folgte Prof. Alexander Siedschlag dem Ruf nach Innsbruck. Mit ersten Oktober 2004 hat er seine volle Lehrverpflichtung aufgenommen. Er bot in den ersten Lehrveranstaltungen vor allem Themen wie die Möglichkeiten und Grenzen internationaler Konfliktregelung und die sicherheitspolitische Integration Europas, aber auch nicht-militärische Aspekte von Friedenssicherung an.
Internationale Positionierung des Fachbereiches
Durch die Stiftungsprofessur für „Europäische Sicherheitspolitik“ entstand am Institut für Politikwissenschaft der Kern eines neuen Fachbereichs, der das Profil der Innsbrucker Politikwissenschaft abrundet. Das Institut für Politikwissenschaft positioniert sich mit der österreichweit ersten Professur für Europäische Sicherheitspolitik in Österreich und international an universitärer Spitze. Mit Siedschlag als Professor für Europäische Sicherheitspolitik wurde ein ideales Forschungsumfeld für die akademischen MitarbeiterInnen sowie für die Studierenden aufgebaut. Besonderes Augenmerk legte Dekan Prof. Anton Pelinka auf die „Selbstverständlichkeit mit der der Stifter der Professur politische Unabhängigkeit zugesagt hat“.
Forschungsschwerpunkte
„Hier in Innsbruck möchte ich zunächst ein laufendes Projekt weiterführen, das sich mit nationalen Positionen und Auffassungen der gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik in der Europäischen Union auseinandersetzt“, erklärt Siedschlag. Dabei werden die bündnisfreien Staaten hinsichtlich einer gemeinsamen Sicherheitspolitik in der EU besonders berücksichtigt. Siedschlag engagiert sich auch weiterhin in der Grundlagenforschung und Methodenentwicklung im Bereich der außenpolitischen Dimension und internationalen Konfliktregelung. Durch die Organisation zahlreicher Aktivitäten, wie einer „Studienfahrt zur EU und zur NATO“ im Juni und der Organisation des Europäischen Sicherheitskongresses Mitte September in Innsbruck, will die Stiftungsprofessur die Stadt Innsbruck zu einer bedeutenden Drehscheibe internationaler Sicherheitspolitik machen. (mer)
In seiner Antrittsvorlesung zeichnet Siedschlag ein Bild der derzeitigen sicherheitspolitischen Diskussion auf, nennt Chancen, aber auch Mankos die er aus wissenschaftlicher Sicht sieht. Er spricht von einem 2-Ebenen-System. Auf internationaler Ebene gilt es das Handeln der Staaten zu harmonisieren. Als zweite Ebene nennt er die innenpolitischen Bedingungsfaktoren, die einen erweiterten und umfassenden Sicherheitsbegriff mit einschließen. „Auch die Bevölkerung soll eine Bereitschaft haben, diese Sicherheit mitzutragen“, erklärt Siedschlag. In Bezug auf die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) meint Siedschlag: „Die Aufgabe der ESVP wird es nicht sein, Weltentwicklungsziele zu verwirklichen, sondern zivile und militärische Konfliktbewältigung und Krisenmanagement durchzuführen.“ Die Forschungsergebnisse von Prof. Siedschlag sollen in die Praxis miteinbezogen werden.
„Neue Wege der Forschungsfinanzierung in Form von Stiftungsprofessuren stellen eine große Chance für unsere Alma Mater dar“, betont Vizerektor HR Dr. Martin Wieser: „Mit 10 Stiftungsprofessuren an der Universität Innsbruck liegen wir mit Abstand österreichweit an der Spitze.“ Nicht nur die Wirtschaft hat ein großes Interesse an Stiftungsprofessuren, sondern zunehmend auch der Bund und die Länder. Mit der vom Bundesministerium für Landesverteidigung gestifteten Professur werden nun die Forschungskapazitäten im Bereich der internationalen Sicherheitspolitik ausgebaut.
Ziel dieser neuen Forschungsinitiative ist die Durchführung von Lehr- und Forschungsaufgaben sowie die Erstellung von Publikationen und Dokumentationen auf dem Gebiet der europäischen Sicherheitspolitik an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Das Verteidigungsministerium leistet einen jährlichen Beitrag von EUR 160.000,-- zur Abdeckung der Personalkosten und für die Organisation von Veranstaltungen der Stiftungsprofessur. Zusätzlich wird ein Budget für die Anschaffung von Literatur in der Höhe von EUR 11.000,-- zur Verfügung gestellt.
Ziele für die Lehre
Am 29. September folgte Prof. Alexander Siedschlag dem Ruf nach Innsbruck. Mit ersten Oktober 2004 hat er seine volle Lehrverpflichtung aufgenommen. Er bot in den ersten Lehrveranstaltungen vor allem Themen wie die Möglichkeiten und Grenzen internationaler Konfliktregelung und die sicherheitspolitische Integration Europas, aber auch nicht-militärische Aspekte von Friedenssicherung an.
Internationale Positionierung des Fachbereiches
Durch die Stiftungsprofessur für „Europäische Sicherheitspolitik“ entstand am Institut für Politikwissenschaft der Kern eines neuen Fachbereichs, der das Profil der Innsbrucker Politikwissenschaft abrundet. Das Institut für Politikwissenschaft positioniert sich mit der österreichweit ersten Professur für Europäische Sicherheitspolitik in Österreich und international an universitärer Spitze. Mit Siedschlag als Professor für Europäische Sicherheitspolitik wurde ein ideales Forschungsumfeld für die akademischen MitarbeiterInnen sowie für die Studierenden aufgebaut. Besonderes Augenmerk legte Dekan Prof. Anton Pelinka auf die „Selbstverständlichkeit mit der der Stifter der Professur politische Unabhängigkeit zugesagt hat“.
Forschungsschwerpunkte
„Hier in Innsbruck möchte ich zunächst ein laufendes Projekt weiterführen, das sich mit nationalen Positionen und Auffassungen der gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik in der Europäischen Union auseinandersetzt“, erklärt Siedschlag. Dabei werden die bündnisfreien Staaten hinsichtlich einer gemeinsamen Sicherheitspolitik in der EU besonders berücksichtigt. Siedschlag engagiert sich auch weiterhin in der Grundlagenforschung und Methodenentwicklung im Bereich der außenpolitischen Dimension und internationalen Konfliktregelung. Durch die Organisation zahlreicher Aktivitäten, wie einer „Studienfahrt zur EU und zur NATO“ im Juni und der Organisation des Europäischen Sicherheitskongresses Mitte September in Innsbruck, will die Stiftungsprofessur die Stadt Innsbruck zu einer bedeutenden Drehscheibe internationaler Sicherheitspolitik machen. (mer)