Recht und Wirtschaft – die perfekte Kombination für eine erfolgreiche Zukunft
Auch die Studierendenzahlen steigen jährlich: Waren es im Jahr 2003/04 481 Studierende, konnten im Jahr 2004/05 bereits 755 verzeichnet werden. Dieses Studienjahr (2005/06) sind es 964 Studierende.
Ideale Dosis an Wirtschaft
„Wirtschaftsrecht würden wir auf jeden Fall wieder studieren“, sind sich die drei AbsolventInnen Dr. Elisabeth Neuwirt, MMag. Ingo Erricher und MMag. Markus Jost einig. Alle drei haben bereits JUS studiert, vermissten aber die wirtschaftlichen Aspekte und die Zusammenhänge zwischen JUS und Wirtschaft. „Ich wollte am Arbeitsmarkt keine Nachteile gegenüber BWL-AbsolventInnen haben“, erklärt MMag. Markus Jost: „und die Studienrichtung Wirtschaftsrecht bietet gerade die richtige Dosis an Wirtschaft für einen Juristen“.
60 Prozent der Studienrichtung Wirtschaftsrecht sind den juristischen Fächern, rund 35 Prozent wirtschaftlichen Fächern und der Rest sonstigen Fächern wie Fremdsprachen, Verhandlungsführung usw. vorbehalten. Besonderes Gewicht wird auf Interdisziplinarität gelegt. „Ich bin der festen Überzeugung, dass JuristInnen mit einem derartigen Qualifikationsprofil in der Wirtschaft und in wirtschaftsnahen Berufen heute nötiger sind denn je“, betont der Vater der Studienrichtung Wirtschaftsrecht Prof. Gustav Wachter, Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät: „Deshalb hat sich bei mir bereits Anfang 2001 der Gedanke verdichtet, dass die Juristenausbildung in Österreich durch eine zusätzliche wirtschaftsjuristische Studienrichtung ergänzt werden soll. Es freut mich daher umso mehr, dass wir jetzt schon die ersten erfolgreichen AbsolventInnen präsentieren können.“
Recht regelt Wirtschaft
„Vor allem der interdisziplinäre Teil am Ende des Studiums ist eine Bereicherung“, so die drei AbsolventInnen unisono. „JUS vermittelt eher den SOLL-Zustand und in der Wirtschaft sieht man dann den IST-Zustand und die wirklichen Probleme dahinter“, erklärt Dr. Neuwirt den Hintergrund des Studiums. „Mit gesetzlichen Regelungen wird versucht, die Wirtschaft indirekt zu lenken“, ergänzt MMag. Erricher: „Deshalb wird die Fachrichtung Wirtschaftsrecht immer wichtiger“.
Zwei verschiedene Welten die harmonieren müssen
„Die größte Herausforderung während des Studiums war die neue wirtschaftliche Denkweise“, erinnert sich Jost. „Im JUS-Studium lernt man, auf die juristische Art zu denken. Die wirtschaftliche Komponente hilft, die juristische Denkweise aufzubrechen und macht offener für eine breitere Problemanalyse“ stimmt Neuwirt zu: „Es treffen in diesem Studium zwei völlig verschiedene Welten aufeinander, die aber trotzdem harmonieren müssen“. „Der Sinn hinter der Studienrichtung ist, dass Unternehmen nicht mehr einen Juristen und einen Wirtschaftler haben, die zwei verschiedene Sprachen sprechen, sondern dass diese nun flexibel und interdisziplinär zusammen arbeiten können“, erklärt Erricher.
Abenteuer Interdisziplinarität
Das Innovative an dieser Studienrichtung ist vor allem der interdisziplinäre Teil, also „dass man einen Sachverhalt von beiden Seiten betrachtet“, so Neuwirt begeistert. „Man erkennt die rechtlichen Zusammenhänge und gleichzeitig die wirtschaftlichen Hintergründe“, pflichtet Erricher bei. Gerade in diesem interdisziplinären Teil hätten sich auch die Lehrenden auf ein Abenteuer eingelassen, so die AbsolventInnen, und hätten auch neue Wege beschritten. Besonders geprägt haben das Studium Lehrende wie Prof. Reinhold Beiser, der Steuerberater MMag. Gerold Walder, der Geschäftsführer der Tiroler Zukunftsstiftung, Dr. Harald Gohm, Prof. Günter Roth, Mag. Alexander Koll und noch viele andere mehr.
Die österreichweit ersten AbsolvetnInnen empfehlen Ihren nachfolgenden KollegInnen, sich anfangs vor allem genügend Zeit für JUS zu nehmen. „JUS ist anfangs recht schwierig. Man muss die juristische Denkweise erst lernen“, betont Neuwirt. Vor allem sollten Studierende „jedes Angebot annehmen und wirklich auch zu den Lehrveranstaltungen hingehen“, ergänzt Erricher.
Die Zukunft kann kommen
Zwei von den drei AbsolventInnen sind bereits aufgrund Ihrer Qualifikationen und ihrer flexiblen Einsetzbarkeit am Arbeitsmarkt äußerst erfolgreich. Dr. Elisabeth Neuwirt arbeitet in einer Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungskanzlei und MMag. Ingo Erricher ist als Assistent am Institut für Unternehmens- und Steuerrecht der LFU tätig. MMag. Markus Jost will sich nun am Arbeitsmarkt umsehen, aber er blickt sehr optimistisch in die Zukunft, denn „Wirtschaftsjuristen sind allgemein am Arbeitsmarkt sehr gefragt“, sind sich die drei einig.