Die Initiative FIT-LAUNCH
Ausgangspunkt dieser Initiative ist die Tatsache, dass es zwar in einigen technischen und naturwissenschaftlichen Studienrichtungen – erfreulicherweise – einen großen Anteil an weiblichen Studierenden gibt, insbesondere in der Architektur, der Pharmazie, der Psychologie und der Biologie, aber in anderen technischen und naturwissenschaftlichen Studienrichtungen jedoch wie z.B. Bauingenieurwesen, Physik oder Informatik liegt der Frauenanteil nach wie vor weit unter dem weiblichen Bevölkerungsanteil. Auch bei Karriereverläufen von Frauen zeigt sich, dass es Frauen in technischen und naturwissenschaftlichen Wirtschaftszweigen weniger gut gelingt, ihre erworbene akademische Qualifikation beruflich adäquat umzusetzen, d.h. in diesen Bereichen liegt noch einiges weibliches Potential brach.
Um diesem Phänomen entgegen zu wirken werden bereits seit Jahren auf den verschiedenen politischen Ebenen (EU, bm:bwk, auf Landesebene, etc.) entsprechende Bemühungen unternommen. An den österreichischen Universitäten wirkt etwa seit 10 Jahren das Projekt „FIT-Frauen in die Technik“, das auch von der LFU Innsbruck unterstützt wird.
LFU-Initiative
Vor zwei Jahren startete eine Kooperation zwischen dem Projekt „FIT-Frauen in die Technik“ (Mag.a Katrin Lüth) und dem Bereich Gender Studies (Mag.a Elisabeth Grabner-Niel) mit dem Ziel, die Studentinnen der technischen und naturwissenschaftlichen Studienrichtungen an der LFU anzusprechen und für sie passende Unterstützungsangebote zu entwickeln. Die einschlägigen StVR an der ÖH Innsbruck beteiligten sich ebenfalls daran.
Im Rahmen der monatlich stattfindenden Veranstaltungen werden verschiedene Angebote zur Vernetzung, zum Austausch und zur Stärkung des Selbstverständnisses als zukünftige Technikerin bzw. zukünftige Naturwissenschafterin gemacht. So konnten die Studentinnen bisher von Rhetorik- und Bewerbungsseminaren, von Berichten beruflich erfolgreicher Absolventinnen der einschlägigen Studienrichtungen, vom gemeinsamen Besuch von Kongresse und von Festen, bei denen der Vernetzungsaspekt im Vordergrund stand, profitieren. Durch diese Aktivitäten sollen die Studentinnen bei der individuellen Entwicklung ihres Berufszieles bestärkt werden.
Der Weg zur Fachexpertin
Das aktuelle Sommersemester stand unter dem Motto „Auf dem Weg von der Absolventin zur Fachexpertin. Berichte vom beruflichen Werdegang, aus der Alltagspraxis und über erfolgreiche Strategien….“ Eingeladen wurden Biologinnen, Geologinnen, eine Architektin und eine Diplom-Ingenieurin der BOKU, um den Studentinnen die verschiedenen Möglichkeiten einer technisch-naturwissenschaftlichen Laufbahn anhand ihrer eigenen Berufserfahrung zu schildern. Die letzte FIT-LAUNCH-Veranstaltung dieses Semesters fand am 13. Juni statt und widmete sich insbesondere der beruflichen Praxis als Architektin. Zu Gast war Arch.DI Helga Flotzinger von der Innsbrucker Architektinnengemeinschaft con.voi, die im Rahmen ihres einführenden Inputs meinte: „Es ist wichtig, schon während des Studiums am sozialen beruflichen Netz zu arbeiten, d.h. sich in der ‚Szene’ bekannt zu machen und dabei auch einen langen Atem zu haben. Denn oft wird ein Gespräch vielleicht erst zwei Jahre später für die eigene berufliche Tätigkeit relevant.“