„Uni trifft Realität“ - Das internationale Seerecht

Auf Einladung von Prof. Peter Hilpold und Walter Schlichtherle von der Fachschaftvertretung Jus hat Frau Dr. Renate Platzöder an der LFU Innsbruck zum Thema „Neuere Entwicklungen im internationalen Seerecht unter besonderer Berücksichtigung wirtschaftsrechtlicher Aspekte“ referiert.
Dr. Renate Platzöder
Dr. Renate Platzöder

Dr. Platzöder, die übrigens 1965 an der Innsbrucker Rechtsfakultät promoviert hat und nun an der Universität München lehrt, gehört zu den weltweit bekanntesten Expertinnen im internationalen Seerecht. Sie war Beraterin der deutschen Bundesregierung im völkerrechtlichen Bereich und Mitglied der deutschen Delegation bei der Dritten Seerechtskonferenz der Vereinten Nationen (1974-1982), die in das gegenwärtig maßgebliche UN-Seerechtsübereinkommen mündete.

 

Entsprechend detailreich war ihr Vortrag, wobei sie Einblick in die Realität der Verhandlungsführung in internationalen Organisationen gewährte. Neu für die meisten ZuhörerInnen waren auch die Informationen über die besondere Rolle des Binnenstaates Österreichs bei der Weiterentwicklung des internationalen Seerechts. Hier kommt das ausgeprägte Völkerrechtswissen der österreichischen Wissenschaft und das Verhandlungsgeschick der österreichischen Diplomatie zum Tragen. Laut Frau Dr. Platzöder hätten Menschen aus Berggebieten oft das bessere Verständnis für die wirklich drängenden Fragen des gegenwärtigen Seerechts, wie das Tiefseebergregime, als Menschen an der Küste.

 

Abschließend forderte Dr. Platzöder die Studierenden auf, ihre beruflichen Ziele hoch zu setzen: „In internationalen Organisationen werden immer wieder junge, hoch motivierte Leute benötigt, wobei auf diese spannende und gut honorierte Aufgabenstellungen warten.“ Die Ausführungen von Frau Dr. Platzöder waren damit auch ein Appell für ein engagiertes, international orientiertes Studium. „Dieser Vortrag hat genau dem von der Fachschaftsvertretung Jus für diese Vorlesungsreihe vorgegebenen Motto „Uni trifft Realität“ entsprochen“, bemerkte Prof. Hilpold abschließend.