Studierende erhielten Einblick in den aktuellen Atomkonflikt mit Iran

Am 4. Dezember fand die bereits zweite Exkursion im Rahmen der International Security Research Group (ISRG) des Instituts für Politikwissenschaft statt. Die teilnehmenden Studierenden haben die Ständige Vertretung der Vereinigten Staaten und die des Irans bei den Vereinten Nationen besucht.
Symbolbild
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Die Briefings und Q&A Sessions vermittelten einen lebhaften und durchaus kontroversiellen Einblick in den derzeitigen Konflikt mit der Islamischen Republik Iran.

 

Am Vormittag wurden die StudentInnen in der Ständigen Vertretung der USA von Carlton Philadelphia, einem politischen Berater des amerikanischen Botschafters bei den Vereinten Nationen empfangen. Aufgrund eines kurzfristigen Termins in Washington konnte Botschafter Gregory L. Schulte die angekündigte Begrüßung leider nicht persönlich wahrnehmen. Nichtsdestotrotz präsentierte Philadelphia den StudentInnen „hard facts“ und Insiderwissen, welches er durch die enge Zusammenarbeit mit dem Botschafter Schulte im Rahmen der IAEA gewinnen konnte. 

 

Als Einstieg schilderte Philadelphia die vielschichtigen Aufgabenbereiche der US Mission, wobei er das Hauptaugenmerk auf die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) legte.   Weiters erläuterte er die Strategien der US Außenpolitik im Bereich der Atomtechnologie hinsichtlich der Fallbeispiele Iran, Nord Korea und Indien. In der darauf folgenden Diskussion ergriffen die StudentInnen dann auch die Möglichkeit, kritische Fragen zu stellen und die Fallbeispiele kontroversiell zu thematisieren. So wurden beispielsweise Doppelstandards der US-Politik angesprochen und Fragen nach Lösungsmöglichkeiten des Atomkonfliktes mit Iran gestellt.

 

Am Nachmittag konnten die StudentInnen die Kehrseite der Medaille bei der iranischen Vertretung kennen lernen – dies war auch das erklärte Ziel von Botschafter Aliasghar Soltaniyeh, der u.a. auch Mitglied der iranischen Verhandlungsdelegation mit den EU-3 war. Botschafter Soltaniyeh erläuterte die iranische Position hinsichtlich des Atomprogramms, betonte dessen friedliche Absichten und untermauerte seine politische Argumentation mit technischen Fakten. "Die durchaus überzeugenden Ausführungen des iranischen Botschafters, trugen wesentlich zu einer kritischeren Betrachtung des aktuellen Konflikts bei", meinte Alexander Smith, ein Teilnehmer an der Exkursion.

 

„Wir freuen uns, dass wieder so viele StudentInnen an dieser Exkursion teilgenommen haben. Die Exkursion stellt einen maßgeblichen Teil unserer Lehrveranstaltungen im Bereich der Internationalen Politik dar und bietet einen ausgezeichneten Einblick in eines der kontroversiellsten Themen der derzeitigen Internationalen Politik. Die Besuche der beiden Ständigen Vertretungen machten die unterschiedlichen Positionen im Atomstreit deutlich und ermöglichten eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Thematik“, erklärte Mag. Martin Senn, der gemeinsam mit Mag. Franz Eder die Exkursion für die ISRG organisierte. Die Organisatoren arbeiten bereits an der Planung für das kommende Semester.