Wieder in den Kabinen: Die neue Dolmetschtrainingsanlage ist eingeweiht

Eineinhalb Jahre nach Zerstörung der alten Anlage durch Brandstiftung geht es für die zukünftigen Konferenzdolmetscher des Instituts für Tanslationswissenschaft (TraWi) nun endlich wieder zurück in die Kabinen.
Volle Konzentration in der Kabine: Welche Sprache darf es sein?
Volle Konzentration in der Kabine: Welche Sprache darf es sein?

Anfang Dezember wurde die   neue Dolmetschtrainingsanlage (DTA) der LFU Innsbruck offiziell eröffnet. Gefeiert wurde im  Rahmen einer Übungstagung zum Thema „Dolmetschen: gestern- heute- morgen“. 

 

Großer Andrang

Ein solch zahlreiches Erscheinen hätte sich keiner erwartet: dicht gedrängt saßen und standen die Leute, als Institutsleiter Prof. Dr. Wolfgang Pöckl, die interessierte Menge in der neuen Räumlichkeit der DTA begrüßte. Auch der Dekan   der Philologisch- Kulturwissenschaftlichen Fakultät Prof. Dr. Hans Moser, Vizerektor für Personal und Infrastruktur Dr. Martin Wieser, und Fakultätsstudienleiter Dr. Karlheinz Töchterle hatten es sich nicht nehmen lassen, der Eröffnung beizuwohnen. Mit einem Gläschen Sekt wurde die neue Anlage begossen und offiziell eingeweiht und so der Startschuss zur ersten Übungstagung  seit Inbetriebnahme der neuen Kabinen gegeben.

 

Dolmetschen: Gestern -heute -morgen

„Dolmetschen: gestern – heute – morgen“ lautete das Thema der multilingualen Konferenz zu der das Institut für Translationswissenschaft geladen hatte. Die Beiträge der Tagung wurden nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Russisch gehalten und   von Studierenden gedolmetscht.

Den Einstieg ins Programm machte Institutsleiter   Wolfgang Pöckl mit seinem Vortrag über Bedeutung, Geschichte und Wandel des Begriffs „Dolmetschen“ um das Wort anschließend seinem Kollegen Prof. Dr. Lew Zybatow zu übergeben, der über das Dolmetschen zwischen Theorie und Praxis referierte. Die weiteren Beiträge von Praktikerinnen und    Studierenden umfassten Praxisberichte aus dem   Berufsalltag eines Dolmetschers (ob EU, vor Gericht oder als „Community Interpreter“),   Erfahrungsberichte über das Studieren an Partneruniversitäten sowie eine Vortrag über den Österreichischen Übersetzer- und Dolmetscherverband UNIVERSITAS.

 

Acht modernste Kabinen

Es war dies die erste Übungskonferenz seit die alte Anlage im Mai 2005 durch Brandstiftung zerstört wurde. Der Weg bis zur Errichtung der neuen DTA im ersten Stock des Geiwi-Turms gestaltete sich schwierig und    langwierig. Zahlreiche Hürden in Bezug auf Finanzierung und Raumfindung mussten genommen und die alten Räume der geisteswissenschaftlichen Bibliothek, die schließlich als Standort gewählt wurden, vollständig renoviert und teilweise umgebaut werden. Während dieser Zeit standen der  TraWi lediglich zwei Kabinen für den Dolmetschunterricht zur Verfügung. „Es war nicht immer einfach und erforderte viel Kreativität den Unterricht abzuhalten; jetzt aber sind wir glücklich mit einer solch modernen Anlage arbeiten zu können“, meint Mag. Margit Pümpel, Lehrende am Institut.   

Das Ergebnis kann sich jedenfalls sehen lassen: acht modernste Kabinen, die jeweils über einen Computer mit Internetanschluss verfügen, stehen den Studierenden der TraWi nun auf ihrem Ausbildungsweg zum Konferenzdolmetscher zur Verfügung. Originalrede und Verdolmetschung der Studenten können direkt als MP3 abgespeichert und so zur Evaluation herangezogen werden. War es in der alten Anlage nur möglich „live“ gehaltene Beiträge zu dolmetschen oder mit Kassetten zu arbeiten, kann jetzt dank der Computerausstattung auf jegliches Ton- und Bildmaterial in Dateiformat zugegriffen werden.

 

Die nächste Übungstagung wird voraussichtlich am 19. Jänner stattfinden. Interessante Redner  aus verschiedenen Ländern und Kulturen werden dann ihre Ansichten zum Thema „Pressefreiheit/ Meinungsfreiheit“  kundtun.