Mit sieben Euro zum erfolgreichen Unternehmer
Bei „cash,- Das erste Geschäft“, dem praxisnahen, unternehmerischen Wettbewerb für Studierende haben sich in diesem Sommer 40 TeilnehmerInnen der Herausforderung „Unternehmer sein“ mit 9 kreativen Geschäftsideen gestellt. Eine Fachjury prämierte vergangene Woche die Siegerteams.
„cash,- Das erste Geschäft.“ ist der Nachfolger des ehemaligen 5-Euro-Business. Beim erweiterten Wettbewerb entwickeln erstmals studentische Teams aller Fakultäten – technische Studienfächer also inklusive - eine neue Geschäftsidee und haben mit sieben Euro Startkapital die einmalige Gelegenheit, diese während fünf kurzer Wochen ganz abseits des Hörsaals am realen Markt umzusetzen.
„Fünf Wochen sind zu wenig Zeit, um ein neues Unternehmen dauerhaft zu etablieren“, so Christian Mathes, als Geschäftsführer des CAST Initiator und Mitveranstalter von „cash,- Das erste Geschäft“. „Aber ausreichend Zeit, um wichtige Fähigkeiten zum Gründen und Führen eines eigenen Betriebes zu erlernen, zu trainieren oder eindrucksvoll unter Beweis zu stellen“, so Mathes weiter. Dabei seien seitens der TeilnehmerInnen Partner von einer Geschäftsidee zu überzeugen, Verträge zu verhandeln und abzuschließen, Kunden aktiv zu umwerben, der Verkauf zu betreiben und ein – so die Vorgabe – positiver Geschäftsbericht vorzulegen. Im Anschluss an die Phase der Marktpräsenz ist eine Fachjury aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik anhand einer Managementpräsentation von Geschäftsidee und Umsetzung zu überzeugen. Noch einmal exzellentes Training. Für alle, die selbst UnternehmerIn werden oder als solche/r in einem anderen Betrieb agieren wollen.
Folgende Projektteams sind von der cash,- Fachjury mit den Plätzen 1-3 ausgezeichnet worden. Sie erfüllten laut Jury die Anforderungen an Kreativität und Nachhaltigkeit einer Geschäftsidee, an deren bestmögliche Umsetzung am Markt und an den positiven Geschäftsbericht am besten:
Platz 1 – „Aktion Blinde Kuh“
Kleine Idee mit großer Wirkung. Alexander Abbrederis, Anna Buchner, Elisabeth Höllwarth, Klaus Maislinger und Nina Griesser haben mit der „Aktion Blinde Kuh“ den mit EUR 700,- dotierten 1. Preis bei „cash,- Das erste Geschäft“ gewonnen. Das Projekt hat all jenen Radfahrern aus der Klemme geholfen, die beleuchtungslos durch Innsbruck unterwegs waren. Verkauft worden sind kleine und praktische Fahrradbeleuchtungen, die in jede Hand- und Hosentasche passten.
Platz 2 – Unternehmen „Hewada“
Platz zwei und damit verbunden EUR 500,- gingen an das Team „Hewada“. Vier Leute - Ashley Warren, Cecile Thomas, Daniel Schleider und Henrik Blohm - machten sich an die Herstellung und Vermarktung von selbstgemachten und besonders scharfen Chilisaucen für eingefleischte „Chiliheads“. Keine triviale Angelegenheit – denn schließlich haben auch Unternehmen von cash,- allen gesetzlichen Anforderungen bei der Lebensmittelherstellung nachzukommen. Für die erforderliche Angebotsbreite sorgten auch im Nischenmarkt 3 Saucenvarianten mit unterschiedlichem „Feuer“.
Platz 3 - „the fruit company“
Als Drittplatzierte erhielten David Bereuter, Doris Frötscher, Linda Vitz, Sebastian Brandstetter und Victoria Fitz mit einem durch und durch „fruchtbaren“ Projekt zusätzliche EUR 300,- Preisgeld. Unter dem Slogan „fruit up your life“ startete das Team an der Uni Innsbruck eine Initiative für gesunde Ernährung. Das Team betrieb am Gelände der SOWI Innsbruck eine take away-Fruchtbar, an der frisch gepresste Fruchtsäfte, Smoothies (Fruchtsaft mit Speiseeis und Milch gemischt) und geschnittene Früchte für die das täglich gesunde Leben von Studierenden sorgten.
Alle teilnehmenden Teams haben bei „cash,- Das erste Geschäft.“ insgesamt einen unternehmerischen Gewinn in Höhe von rund EUR 10.500,- erwirtschaftet.
Möglich machen den unternehmerischen Wettbewerb „cash,- Das erste Geschäft“ das Gründungszentrum CAST, das Institut für Strategisches Management, Marketing und Tourismus sowie das Institut für Kommunikation im Berufsleben und Psychotherapie (beide Universität Innsbruck) und die Wirtschaftskammer Tirol. Die Partner schaffen die besonderen Voraussetzungen, die für die erfolgreiche Durchführung des Wettbewerbs erforderlich sind.
Einerseits genießen die TeilnehmerInnen während der fünfwöchigen Marktpräsenz über eine Ausnahmegenehmigung der Gewerbeordnung realen Unternehmerstatus. Dieser bringt andererseits aber auch Haftung für die Folgen wirtschaftlichen Tuns mit sich. Um dieses Risiko zu minimieren, investieren die Veranstalter viel Zeit - einerseits in die intensive Vorbereitung der Teams für das Abenteuer Wirtschaft in vorgelagerten Lehrveranstaltungen (Gründungsplanspiel, „BWL für Nicht-Betriebswirte“) und andererseits in die Betreuung der TeilnehmerInnen während des gesamten Wettbewerbs.
Für Prof. Stephan Laske, den Dekan der Fakultät für Betriebswirtschaft, ist cash,- ein Ausbildungsinstrument, das die Universität stark dabei unterstützt, für sowohl beschäftigungsfähige AbsolventInnen als auch für AbsolventInnen zu sorgen, die zur unternehmerischen Selbständigkeit qualifiziert sind. Dabei nimmt die Universität Verantwortung sowohl gegenüber der Gesellschaft als auch gegenüber der Wirtschaftsregion wahr.
„Über Teilnahme an cash,- können die Unterschiede zwischen wirtschaftlicher Theorie und unternehmerischer Praxis von Studierenden ohne großes Risiko abgetestet werden“, so die Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Tirol, Frau Komm.-Rätin Patrizia Zoller-Frischauf. Für sie ist cash,- in erster Linie ein ausgezeichnetes Instrument zur Forcierung nachhaltiger Unternehmensgründungen. Die Tiroler Wirtschaft brauche Unternehmen, die sich langfristig am Markt behaupten und etablieren können.
Die nächste Runde von „cash,- Das erste Geschäft“ startet im Sommersemester 2008.