Top informiert durch die EU in 5 Tagen

23 StudentInnen der Politikwissenschaft machten sich in der Woche vom 4. bis zum 8. Juni 2007 unter der Leitung von Prof. Erna Appelt und Tutorin Edith Reinisch auf, um einige Institutionen der EU genauer unter die Lupe zu nehmen.
Studierendengruppe der Powi im EU-Parlament
Studierendengruppe der Powi im EU-Parlament

Im Rahmen des Proseminars „Europäische Integration“ am Institut für Politikwissenschaft hatten die StudentInnen die Möglichkeit einige der Institutionen der Europäischen Union hautnah zu erleben. Frau Prof. Erna Appelt und ihrer Tutorin Edith Reinisch ist es gelungen, ein dicht gedrängtes, aber interessantes und lehrreiches Programm zusammen zu stellen. Neben einer Besichtigung des Europarats in Straßburg, standen ein Besuch der Ständigen Vertretung Österreichs bei der EU und der Social Platform (Zusammenschluss europäischer sozialer NGOs), eine Besichtigung des Europäischen Parlaments in Brüssel, eine Frage- und Antwortstunde am Europäischen Gerichtshof in Luxemburg und ein Ausflug in die Europäische Kulturhauptstadt Brügge am Programm.

 

 

47 oder doch nur 27 Mitgliedsstaaten?

 

Der erste Programmpunkt in Straßburg war die Besichtigung des Europarats. Einführende Worte über die Arbeit am Europarat, eine Besichtigung des Plenarsaals und ein Vortrag über die „Rolle des Europarats in der politischen Landschaft Europas“ begeisterten die angehenden Politologen. Die Unterschiede zwischen den Einrichtungen der EU und des Europarats wurden nicht zuletzt durch die Zahl der Mitgliedstaaten deutlich. Seit 1. Januar 2007 umfasst die EU mit Bulgarien und Rumänien 27 Mitglieder, dem Europarat, als ein Forum für Debatten über allgemeine europäische Fragen, ist 2007 mit Montenegro nun bereits der  47. Staat beigetreten.

 

Der darauffolgende Tag brachte den Studierenden die Aufgaben der österreichischen Vertretung in Brüssel näher. Besonders spannend gestaltete sich der Vortrag „Die Debatte über die Zukunft Europas“ durch den Botschaftsrat MMag. Gregor Schusterschitz, einem erfolgreichen Absolventen des Instituts für Politikwissenschaft der Universität Innsbruck. „Die Frage, ob und wie es mit dem Verfassungsvertrag für die EU weitergeht, beschäftigt uns alle. MMag. Schusterschitz hat uns zu diesem Thema sehr gut informiert“, zeigt sich Carmen Krautgasser, eine der TeilnehmerInnen, begeistert. Die Rolle des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses wurde den Studierenden in einem weiteren Vortrag näher gebracht.

 

 

Schokolade oder parlamentarische Debatten?

 

Der Ausflug nach Brügge, einer 117.000 Einwohnerstadt in Westflandern, war für die Gruppe eine willkommene Abwechslung zum Polit-Alltag. Der mittelalterliche Stadtkern wurde im Jahr 2000 ins Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen. Aber die Teilnehmer waren nicht nur von den Gebäuden der Hafenstadt sehr angetan, in den vielen traditionellen Schokoladengeschäften wurde nämlich Kraft getankt für den Besuch des Europäischen Parlaments tags darauf.

 

Die Arbeitsweise der wohl wichtigsten und bekanntesten EU-Institution wurde hautnah erlebt. Nach einem kurzen Gespräch mit der österreichischen Abgeordneten Karin Resetarits, verfolgten die Studierenden auf Tribünen des Plenarsaals Debatten und Abstimmungen. „Ein schönes Gefühl ein Teil zu sein. Politik in Brüssel funktioniert ganz anders als auf nationaler Ebene. Fraktionen arbeiten im Parlament nicht wie gewohnt gegeneinander, es geht eindeutig um andere Werte.“, zeigten sich die Teilnehmer einstimmig überrascht.

 

„Social Platform“, so lautete der nächste Programmpunkt, am Donnerstagnachmittag. Diese Einrichtung versteht sich als Zusammenschluss europäischer sozialer Nicht-Regierungs-Organisationen. Lobbying steht dabei im Mittelpunkt, was den Studierenden auch die Möglichkeit gab, die Seite hinter den parlamentarischen Debatten zu sehen.

 

Erfolgreiche Absolventen der Universität Innsbruck

 

In gemütlicher Atmosphäre lernten die TeilnehmerInnen eine weitere Absolventin der Universität Innsbruck kennen: Tanja Wasserer, Assistentin des Abgeordneten Sepp Kusstatscher berichtete über ihre Arbeit. „Besonders aufschlussreich war für die Studierenden die Begegnung mit AbsolventInnen des Innsbrucker Instituts für Politikwissenschaft, die in Brüssel sehr erfolgreich Karriere gemacht haben.“, ist Frau Prof. Appelt stolz, die selbst die Diplomarbeit von Frau Wasserer betreut hatte. „Möglichkeiten zu Praktika gäbe es für die Studierenden in allen möglichen Bereichen der Europäischen Union und man sieht wie weit man es mit einem Studium an unserer Universität bringen kann.“

 

Bevor es am nächsten Tag von Brüssel Richtung Österreich ging, besuchte die Gruppe den den Europäischen Gerichtshof in Luxemburg. Aufschlussreiche Begegnungen mit Mitarbeiterinnen von Richtern rundeten die Exkursion ab. „Die Zukunft Europas liegt damit auch ein Stück weit in unseren Händen. Die Diskussion wird bestimmt auch in Innsbruck weitergehen.“, sind sich die Teilnehmer über den Erfolg der Reise einig.