Wahlprognose aus der Börse
Nach dem zweiten Handelstag an der TT-Wahlbörse zur kommenden Tiroler Landtagswahl liegt die ÖVP mit 55% vor der SPÖ mit 23%, den Grünen mit 13% und der FPÖ mit 10%. Die Wahlbörse wird vom Institut für interdisziplinäre Forschung und Fortbildung - Abteilung Politische Bildung mitveranstaltet.
Mit einer klaren absoluten Mehrheit darf die Tiroler ÖVP rechnen, wenn es nach den Händlern an der TT-Wahlbörse geht. Seit Montag kann an der Internetbörse zu den Tiroler Landtagswahlen gehandelt werden. Wahlbörsen sind ein Instrument der Meinungsforschung, um Wahlergebnisse vorherzusagen. Die Teilnehmer handeln mit Aktien, die auf prozentuelle Stimmanteile der Tiroler Landtagsparteien lauten. Die Summe aller Handelsvorgänge ergibt für jede Partei einen Kurs, der die Prognose des Wahlergebnisses darstellt. Ausgangskurs war der Durchschnittswert traditioneller Meinungsumfragen, die von den Parteien selbst zur Verfügung gestellt wurden.
Keine Repräsentativität notwendig
Die Hauptaufgaben des Instituts für interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (IFF)-Abteilung Politische Bildung sind die inhaltliche Gestaltung und die Dateninterpretation. Die wissenschaftlichen Projektleiter, der Politologe Peter Filzmaier und der Wirtschaftswissenschaftler Jürgen Huber, erklären: "Wahlbörsen kommen ohne Repräsentativität aus. Faszinierend ist, dass es für die Prognosegenauigkeit unerheblich ist, welches Geschlecht, Alter oder Einkommen die Händler aufweisen. Diese handeln nicht nach ihren politischen Präferenzen, sondern müssen sich fragen, was alle anderen am 28. September wählen werden." Ein ÖVP-Anhänger, der die SPÖ für unterbewertet hält, wird deren Aktien kaufen, wenn er sich Gewinn verspricht, und umgekehrt. Zu gewinnen gibt es übrigens Wertpapierveranlagungen und Fernsehgeräte.
Über die Wahlprognose hinausgehendes Forschungsinteresse
Den Wissenschaftlern verrät die Wahlbörse aber mehr als nur eine möglicherweise genaue Wahlprognose. Zentrale Fragestellungen der Forschung sind die Beeinflussung der Kursentwicklung durch markante Ereignisse im Wahlkampf oder die Frage, was zu politischen Stimmungsschwanken und psychologisch bedingten Kursveränderungen führt. Auch wollen die Forscher wissen, ob Wahlbörsen als Element einer virtuellen Demokratie das politische Interesse fördern können.
Das Interesse für Politik beleben
"Zugleich ist es spannend, das Internet als neues Medium in die Wahlforschung einzubinden. Aus Sicht der politischen Bildung zeigen Personengruppen, die sich ansonsten weniger intensiv mit Politik und Wahlen auseinandersetzen würden, besonderes Engagement. Das gilt, zum Beispiel, für Wirtschafts- und Computerberufe. Für die Finanzwirtschaft können Wahlbörsen bestätigen, dass Märkte mit verstreuten und unsicheren Informationen zu einem fast perfekten Ergebnis gelangen", so Filzmaier und Huber.(cf)
Keine Repräsentativität notwendig
Die Hauptaufgaben des Instituts für interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (IFF)-Abteilung Politische Bildung sind die inhaltliche Gestaltung und die Dateninterpretation. Die wissenschaftlichen Projektleiter, der Politologe Peter Filzmaier und der Wirtschaftswissenschaftler Jürgen Huber, erklären: "Wahlbörsen kommen ohne Repräsentativität aus. Faszinierend ist, dass es für die Prognosegenauigkeit unerheblich ist, welches Geschlecht, Alter oder Einkommen die Händler aufweisen. Diese handeln nicht nach ihren politischen Präferenzen, sondern müssen sich fragen, was alle anderen am 28. September wählen werden." Ein ÖVP-Anhänger, der die SPÖ für unterbewertet hält, wird deren Aktien kaufen, wenn er sich Gewinn verspricht, und umgekehrt. Zu gewinnen gibt es übrigens Wertpapierveranlagungen und Fernsehgeräte.
Über die Wahlprognose hinausgehendes Forschungsinteresse
Den Wissenschaftlern verrät die Wahlbörse aber mehr als nur eine möglicherweise genaue Wahlprognose. Zentrale Fragestellungen der Forschung sind die Beeinflussung der Kursentwicklung durch markante Ereignisse im Wahlkampf oder die Frage, was zu politischen Stimmungsschwanken und psychologisch bedingten Kursveränderungen führt. Auch wollen die Forscher wissen, ob Wahlbörsen als Element einer virtuellen Demokratie das politische Interesse fördern können.
Das Interesse für Politik beleben
"Zugleich ist es spannend, das Internet als neues Medium in die Wahlforschung einzubinden. Aus Sicht der politischen Bildung zeigen Personengruppen, die sich ansonsten weniger intensiv mit Politik und Wahlen auseinandersetzen würden, besonderes Engagement. Das gilt, zum Beispiel, für Wirtschafts- und Computerberufe. Für die Finanzwirtschaft können Wahlbörsen bestätigen, dass Märkte mit verstreuten und unsicheren Informationen zu einem fast perfekten Ergebnis gelangen", so Filzmaier und Huber.(cf)