Wertvolle Waldauf´sche Bibliothek an die UBI
Die Universitätsbibliothek (UBI) erhielt einen bibliophilen Schatz ersten Ranges als Dauerleihgabe: Die Waldauf´sche Bibliothek mit insgesamt 2.056 Titeln wurde der UBI von der Waldauf´schen Stiftung in Hall zur sachgerechten Aufbewahrung und wissenschaftlichen Erforschung übergeben.
Vergangenen Freitag wurde der Leihvertrag von Rektor Hans Moser und Pfarrer Msgr. Walter Aichner von der Pfarrkirche Hall/St. Nikolaus und Heinrich Haslwanter, Stellvertreter des Pfarrkirchenrates, feierlich unterzeichnet. Von Seiten der Stiftung ist man froh, dass die wertvollen Bücher und Schriften einer sachgerechten Lagerung und Behandlung zugeführt werden konnten und nun auch der wissenschaftlichen Forschung zugänglich sind. Rektor Hans Moser und Bibliotheksdirektor Martin Wieser betonten den hohen Wert für die UBI und die Forschung der noch nicht wissenschaftlich bearbeiteten Schätze.
Die Anregung zur leihweisen Überlassung der Bibliothek ging von der Stadtpfarre Hall/St. Nikolaus aus. Anlass für einen solchen Schritt boten Raumnot sowie die - aus konservatorischer Sicht - äußerst bedenkliche Deponierung der Bücher in Schachteln in der oberen Sakristei der Stadtpfarrkirche von Hall und der völlig ungeordnete Zustand. Desweiteren sollten damit geeignete Voraussetzungen geschaffen werden, diesen bibliophilen Schatz ersten Ranges für Tirol einer wissenschaftlichen Bearbeitung zuzuführen und ihn einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren (etwa in Form von Ausstellungen).
Der Inhalt der Sammlung
Die Sammlung umfasst 2.056 Titel von Druckwerken in 3.048 Bänden sowie 20 Papierhandschriften, darunter auch 14 Inkunabeln. Die Werke stammen aus dem 16. bis 20. Jahrhundert und sind jeweils zur Hälfte in lateinischer und deutscher Sprache geschrieben. Der Großteil der Drucke sind der Pastoraltheologie zuzuordnen (Predigten, Betrachtungen und Heiligenleben, Gebetbücher und Katechismen). Weiters gibt es Bibeln und Bibelkommentare, Werke zu Dogmatik, Moral, der Kirchengeschichte und dem Kirchenrecht, aber auch aus den Fachbereichen Philosophie, Geschichte, Recht und Dichtkunst.
Zur Geschichte der Sammlung
Die Bibliothek geht zurück auf den aus Osttirol stammenden Sohn eines Bergbauern, Florian Waldauf (1450-1510), aus Asch (Gemeinde Anras) im Pustertal. Als enger Berater Kaiser Maximilians I. löste er ein während einer stürmischen Seefahrt gemachtes Versprechen ein und stiftete zusammen mit seiner Frau Barbara mit Urkunde vom Dezember 1501 der Pfarrkirche in Hall eine Marienkapelle, eine Reliquiensammlung und ein Predigtamt. Zur Einrichtung des Predigtamtes gehörte auch die Errichtung einer Bibliothek. Der bestandsmäßige Aufbau der Bibliothek erfolgte dabei im Lauf der Zeit weniger durch gezielte Ankäufe, als vielmehr durch Übernahme von Büchern (Jesuitenkolleg Hall, Damenstift Hall u.a.) und Schenkungen.
Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs war das Stiftungsvermögen zur Gänze untergegangen und das Interesse am Fortbestand der Bibliothek als geschlossener Sammlung ging verloren. Eine bis heute unbekannte Zahl an wertvollen Handschriften und Drucken geriet im Zuge des Zweiten Weltkrieges in Verlust. Zu Mitte der 60er Jahre des 20. Jh. schließlich wurden etwa 16 Laufmeter Bücher (vorwiegend Drucke des 18. Jh.) ausgesondert und an ein Antiquariat verkauft. Die übernommene Bibliothek wird künftig in der Abteilung für Sondersammlungen der Hauptbibliothek untergebracht und verwaltet werden. (sp/sh/cf)
Die Anregung zur leihweisen Überlassung der Bibliothek ging von der Stadtpfarre Hall/St. Nikolaus aus. Anlass für einen solchen Schritt boten Raumnot sowie die - aus konservatorischer Sicht - äußerst bedenkliche Deponierung der Bücher in Schachteln in der oberen Sakristei der Stadtpfarrkirche von Hall und der völlig ungeordnete Zustand. Desweiteren sollten damit geeignete Voraussetzungen geschaffen werden, diesen bibliophilen Schatz ersten Ranges für Tirol einer wissenschaftlichen Bearbeitung zuzuführen und ihn einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren (etwa in Form von Ausstellungen).
Der Inhalt der Sammlung
Die Sammlung umfasst 2.056 Titel von Druckwerken in 3.048 Bänden sowie 20 Papierhandschriften, darunter auch 14 Inkunabeln. Die Werke stammen aus dem 16. bis 20. Jahrhundert und sind jeweils zur Hälfte in lateinischer und deutscher Sprache geschrieben. Der Großteil der Drucke sind der Pastoraltheologie zuzuordnen (Predigten, Betrachtungen und Heiligenleben, Gebetbücher und Katechismen). Weiters gibt es Bibeln und Bibelkommentare, Werke zu Dogmatik, Moral, der Kirchengeschichte und dem Kirchenrecht, aber auch aus den Fachbereichen Philosophie, Geschichte, Recht und Dichtkunst.
Zur Geschichte der Sammlung
Die Bibliothek geht zurück auf den aus Osttirol stammenden Sohn eines Bergbauern, Florian Waldauf (1450-1510), aus Asch (Gemeinde Anras) im Pustertal. Als enger Berater Kaiser Maximilians I. löste er ein während einer stürmischen Seefahrt gemachtes Versprechen ein und stiftete zusammen mit seiner Frau Barbara mit Urkunde vom Dezember 1501 der Pfarrkirche in Hall eine Marienkapelle, eine Reliquiensammlung und ein Predigtamt. Zur Einrichtung des Predigtamtes gehörte auch die Errichtung einer Bibliothek. Der bestandsmäßige Aufbau der Bibliothek erfolgte dabei im Lauf der Zeit weniger durch gezielte Ankäufe, als vielmehr durch Übernahme von Büchern (Jesuitenkolleg Hall, Damenstift Hall u.a.) und Schenkungen.
Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs war das Stiftungsvermögen zur Gänze untergegangen und das Interesse am Fortbestand der Bibliothek als geschlossener Sammlung ging verloren. Eine bis heute unbekannte Zahl an wertvollen Handschriften und Drucken geriet im Zuge des Zweiten Weltkrieges in Verlust. Zu Mitte der 60er Jahre des 20. Jh. schließlich wurden etwa 16 Laufmeter Bücher (vorwiegend Drucke des 18. Jh.) ausgesondert und an ein Antiquariat verkauft. Die übernommene Bibliothek wird künftig in der Abteilung für Sondersammlungen der Hauptbibliothek untergebracht und verwaltet werden. (sp/sh/cf)