Die Saat ist aufgegangen

Mit der Eröffnung des ICT-Gebäudes wird ein weiterer Meilenstein in der Tiroler IT-Offensive gesetzt. Nach der Gründung des Informatikstudiums und eines Technologietransferzentrums werden im neuen ICT-Gebäude sämtliche IT-Initiativen vereint.
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Das ICT-Gebäude ist Teil einer sehr umfassenden IT-Offensive im Land Tirol. Sie besteht im Wesentlichen aus drei Schalen nach dem „Zwiebelschalenmodell“ von Prof. Bruno Buchberger:

Universitäre Grundlagenforschung
Die innere Schale stellt die universitäre Forschung und Lehre dar. Dazu wurde an der Universität im Jahr 2001 das Institut für Informatik neu gegründet und das Informatikstudium eingerichtet. Im Vorjahr haben die ersten AbsolventInnen ihre Ausbildung abgeschlossen und in vielen Praxisprojekten IT-Lösungen für die vor allem klein- und mittelständischen Betriebe entwickelt. Mit der Gründung weiterer Professuren im Bereich e-tourism und e-business insbesondere im Rahmen von Stiftungen hat sich die Universität Innsbruck als ICT-Universität etabliert.

Technologietransfer in die Wirtschaft
Die mittlere Schale besteht aus der „trans IT Entwicklungs- und Transfercenter Universität Innsbruck GmbH“. Im Mittelpunkt steht der Transfer von angewandter Forschung. Die Wissenschaft bietet hier Forschungs-Know-how (z.B. Zugang zu internationalen Datenbanken) an. Die Praxis liefert die wichtigen Frage- und Problemstellungen und die „trans IT“ ist der Marktplatz der Forschungsideen und –lösungen. Damit ist die Universität in Abstimmung mit dem Land Tirol eine sichtbare Institution der regionalen Wirtschaftsförderung in einem zukunftsorientierten Bereich der Wirtschaft.

Know-how gebündelt
Der Standort für das Informatikinstitut und das trans IT ist das neue ICT-Gebäude. Die Universität Innsbruck ist mit rund 4.000 m2 die Hauptmieterin des neuen Gebäudes. Mit dem CAST – Center for Academic Spin-offs Tirol – findet ein weiteres Unternehmen mit Beteiligung der Universität Platz. Es entsteht somit ein Kompetenzzentrum für informatiknahe und –gestützte Grundlagen- wie Anwendungsforschung. Zusätzlich wird das projekt.service.büro als Fördermittelberatungsstelle und ein Datensicherheitsraum des Zentralen Informatikdienstes zur Verdoppelung der Betriebssicherheit an der Universität eingerichtet. Die Unterbringung des Akademieinstituts für Quantenoptik und Quanteninformation eröffnet den weltweit anerkannten Forschergruppen um die Professoren Blatt, Briegel, Grimm und Zoller in dem derzeit am stärksten expandierenden Feld der Physik völlig neue Formen der Kooperation mit der Wirtschaft.

Initiative für die Zukunft
Rektor Manfried Gantner erklärt, dass für die Durchführung eines erfolgreichen Projekts, wie im Falle des ICT-Parks, fünf „Ingredienzien“ notwendig sind: „Erstens muss ein kritischer Engpass vorhanden sein. In unserem Fall war das die Not im Bereich der Informatikforschung- und Ausbildung an der Universität Innsbruck sowie im Land Tirol“, beschreibt Gantner. „Zweitens braucht man ein strategisches Konzept und drittens einen Masterplan.“ Als vierte „Zutat“ nennt Gantner die richtigen Partner die an einem Strang ziehen, und sein fünfter Punkt setzt sich aus Zielklarheit, Beharrlichkeit und Flexibilität zusammen. „Geld, stellt sich bei diesen optimalen Rahmenbedingungen nahezu von selbst ein“, meint Gantner, „und wie man sieht: Die Saat ist aufgegangen“.

Hartwig Chromy, Geschäftsführer der BIG beschreibt drei Funktionen, die bei der Errichtung des ICT-Parks im Vordergrund standen: „Erstens wollten wir die Umsetzung der IT-Offensive ermöglichen und gleichzeitig als zweites Ziel eine Heimstätte für die Quantenphysik schaffen.“ Als dritte Funktion nennt er die Förderung des Wissensaustausches zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Die Mieter des neuen ICT-Parks bürgen nun für diese drei Zielsetzungen der BIG und Hartwig Chromy glaubt, „dass unser Geld optimal angelegt ist“. Für besondere Verdienste an Projekten der Stadt Innsbruck, der Universität Innsbruck und des Landes Tirol überreichen LH Herwig van Staa und LR Sebastian Mitterer den Tiroler Adler Orden in Gold an Chromy.

LH Herwig van Staa ist hocherfreut über die Entwicklung der Wissenschaft und Forschung im Land Tirol: „Wir müssen jene Marktnischen suchen, die den Standort Tirol sichern um wettbewerbsfähig zu bleiben.“ Als Stärken unseres Landes sieht er den Tourismus, die Wirtschaft, aber vor allem auch die Wissenschaft und Forschung. „Heute muss ein Freudentag für die Universität Innsbruck sein, aber es ist auch ein Freudentag für das Land, denn solche Projekte, wie der ICT-Park, sind Meilensteine für unsere Zukunft“, freut sich Van Staa. Dieser Ansicht ist auch Vizebürgermeister Michael Bielowski: „Die jungen Menschen unseres Landes und unserer Stadt erwerben an der Universität Voraussetzungen, damit sich die Stadt Innsbruck auch weiterhin optimal entwickeln kann“. Der neue ICT-Park stellt für Ihn einen weiteren Schritt in die richtige Richtung dar.

Mit der Informatik und dem Akademieinstitut wird die universitäre IT-Grundlagenforschung neu aufgestellt und international wettbewerbsfähig. Mit den Beteiligungen an trans IT und CAST wird der Technologietransfer in die Wirtschaft gefördert. Im Bereich „Information and Communication Technology (ICT)“ werden in Zukunft alle IT-Aktivitäten an der Universität Innsbruck gebündelt und das nötige Know-how aus einer Hand angeboten.
(js)