Graf Chotek Hochschulpreis der Tiroler Sparkasse 2007

„Ein stolzer Tag für den Gewinner“, mit diesen Worten kündigte Jurysprecher Dieter Lukesch, Dekan der Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik der LFU, am Freitag, 2. Feber, den diesjährigen Preisträger Lukas Huter an. Der Oberländer MCI-Absolvent erhielt die mit € 3.000 dotierte Auszeichnung der Tiroler Sparkasse für seine Diplomarbeit „mit Biss“.
v.l.: Mag. Karl Obernosterer (TISPA), Mag. (FH) Lukas Huter, Dr. Ralf Geymayer (MCI), …
v.l.: Mag. Karl Obernosterer (TISPA), Mag. (FH) Lukas Huter, Dr. Ralf Geymayer (MCI), Prof. Dieter Lukesch (LFU Innsbruck)

Klares Urteil für "Consumer Confusion"

 

„Kompakt, gut, schlüssig“: Huters akademischer Betreuer, Prof. (FH) Dr. Johannes Dickel vom FH-Studienlehrgang Management und Recht, war nach Bekanntgabe des Preisträgers zum Abschluss einer würdigen Feier voll überschäumenden Lobes für seinen Diplomanden: „Das Gesamtpaket ‚Diplomarbeit’ war bei ihm perfekt! Zielstrebig hat Lukas Huter die Unternehmensleitung von seinem Vorhaben überzeugt und ist auf die Kunden zugegangen ─ und dabei arbeitet er selbst bereits in einem Unternehmen und ist familiär engagiert!“ Konkret hatte Huter mit dem Lebensmitteleinzelhändler MPREIS zum Themenkomplex „Consumer Confusion“ zusammengearbeitet. Ausgangspunkt war ein vom St. Gallener Doktoranden Markus Schweizer entwickelter Prozess zur Ermittlung von Maßnahmen zur Vermeidung von Kundenverwirrung und Kaufzurückhaltung im Handel. Huter verdichtete die aufwändige Theorie zu einem Fragebogen, der für Unternehmen rasch und einfach einsetzbar ist. MPREIS hat seine Erkenntnisse bereits umgesetzt.

 

Ein Rohdiamant aus dem MCI für die LFU Innsbruck?

 

„Ein Rohdiamant, dem das MCI den Schliff gegeben hat und dem die LFU Innsbruck  gerne die Fassung geben würde, damit er brillieren kann“, ermunterte Jurysprecher  Prof. Dieter Lukesch den Prämierten, doch die Promotion anzustreben. Für den Fließer, der derzeit für den Autozubehör-Hersteller MS Design in Roppen tätig ist, ist das eine Denkmöglichkeit für die Zukunft, er „möchte sich aber zuerst in der Privatwirtschaft etablieren.“

 

Rekordverdächtige 116 Einreichungen

 

Das Urteil der Fachjury, zu der neben Dekan Lukesch noch Prof. Hans H. Hinterhuber für die LFU Innsbruck, Dr. Ralf Geymayer und Prof. (FH) Dr. Rüdiger Reinhardt vom MCI sowie Mag. Karl Obernosterer als Vorstandsmitglied der TISPA gehörten, war jedenfalls einmütig und selbst die gesamt 10 Nominierungen kristallisierten sich im Einvernehmen heraus: „Nachdem wir unsere Lesearbeit geleistet hatten ─ als Jurymitglied hat man diese über die so genannten Weihnachtsferien zu erledigen ─ waren wir uns alle relativ einig“, führte Lukesch aus. „116 Diplomarbeiten wurden eingereicht, was zeigt, dass der Graf Chotek Hochschulpreis inzwischen ein Marktläufer, ein Hit geworden ist!“

 

Wirtschaftsnahe Auswahlkriterien für sehr gute Diplomarbeiten

 

Da alle eingereichten Diplomarbeiten mit ‚Sehr gut’ approbiert sein müssen, ist wissenschaftliche Qualität von vorneherein gegeben. Entscheidend für die Zuerkennung dieses Preises für DimplomandInnen sind weitere Kriterien: Aktualität des Themas, neue theoretische oder praktische Erkenntnisse, Praxisbezug und Relevanz für den Wirtschaftsstandort Tirol. Acht Nominierungen kamen aus dem Diplomanden-Fonds der LFU Innsbruck, zwei aus jenem des MCI. Bemerkenswert: Insgesamt drei Arbeiten, die Prof. Klaus Weiermair vom Institut für Tourismus und Dienstleistungswirtschaft an der LFU Innsbruck betreute, kamen zum Zug; und: Mag. Elisabeth Bacher von der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften, vom „Himmel- und Hölle-Institut“, wie Dekan Lukesch es bezeichnete, war quasi die Exotin unter den WirtschaftswissenschafterInnen.

 

Der mediale Auftritt der Nominierten

 

Näheres über die einzelnen Arbeiten kann man in der fein ausgestatteten Broschüre nachlesen, die die TISPA seit heuer zur Preisvergabe produziert und auch an Kunden aus den Bereichen "Freie Berufe" sowie "Kleine und mittelständische Unternehmen" verschickt. Mediale Präsenz ist den "Top 10" dadurch garantiert. „’Leistung lohnt’ ─ dieser Ansporn, den wir den Studierenden vermitteln, ist durch Preisstiftungen wie diese gewährleistet“, führte Dr. Ralf Geymayer in seiner Rede an. Benannt wird der ab 1980 jährlich vergebene Sparkassen-Forschungspreis seit 2006 übrigens nach dem Mitbegründer der damaligen "Sparkasse zu Innsbruck" (1822) und Tiroler Landesgouverneur Graf Chotek. Er versuchte damals, wirtschaftliche und humanitäre Interessen zu vereinen. Die heutige Tiroler Sparkasse engagiert sich mit dem Preis für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Über seine Zukunft verrät Mag. Karl Obernosterer: „Hinter den Kulissen wird bereits am Graf Chotek Hochschulpreis 2008 gearbeitet; wir adaptieren weiter, expandieren eventuell und wollen jedenfalls die Preisträger noch verstärkt unseren Kunden präsentieren.“

 

 

Preisträger und Nominierte im Überblick

 

Name

Thema der Diplomarbeit

 

Mag. Elisabeth Bacher

 

Cityintegrierte Einkaufshäuser und deren Wechselwirkungen auf den Einzelhandel bzw. auf stadtnahe Shopping-Center. Dargestellt am Beispiel der Einkaufszentren Sillpark, Rathausgalerien und DEZ in Innsbruck, Cyta in Völs und dem geplanten Kaufhaus Tyrol in der Innsbrucker Innenstadt

Mag. Jolanda Baur

Chancen und Handlungsempfehlungen für Kulturbetriebe im Sektor der darstellenden Künste angesichts einer alternden Gesellschaft

Mag. Johannes Bodenseer

Liberalisierung der österreichischen Wasserversorgung - Möglichkeit zur Effizienzsteigerung durch Wettbewerb?

MMag.Claudia E. Emsenhuber

Alternative Strategien zur Stärkung der Investitionskraft von KMU - Zur Finanzierungsproblematik im österreichischen Tourismus

Mag. (FH) Petra Fischbacher

Die Verbesserung der Eigenkapitalausstattung durch die Aufnahme eines stillen Gesellschafters und Berücksichtigung steuerrechtlicher Gestaltungsvarianten.

Mag. Barbara Gugl

Strategische Investitionen im Tourismus - unter der besonderen Berücksichtigung der Destinationsrevitalisierung

Mag. (FH) Lukas Huter

Consumer Confusion: Erfolgversprechende Maßnahmen zur Vermeidung von Kundenverwirrung und Kaufzurückhaltung im Handel

Mag. Philipp Lehmann

Evaluierung von Websitedimensionen. Ein kundenseitiges Evaluierungsmodell für Websites touristischer Destinationen.

Mag. Cornelia Rofner

Kapitalmarktbeziehungen zwischen Banken und KMUs in der österreichischen Tourismuswirtschaft

Mag. Andrea Tragseil und

Mag. Caroline Fritsch

Entrepreneurship im Bildungssystem. Wie kann man unternehmerische Einstellung bei Kindern und Jugendichen fördern? Internationale Projektübersichten zur Ableitung regionaler Maßnahmen.