Innsbruck wird „Urban Water Footprint“ – Labor
Neun europäische Institutionen aus fünf EU-Ländern haben im November 2012, gefördert vom CENTRAL EUROPE-Programme, das Projekt „Urban Water Footprint“ gestartet. Dabei sollen mit Hilfe des Wasserfußabdruckes gängige Wasserinfrastrukturtechnologien in den Bereichen Wasserverbrauch, Wassernetz und Abwasserbehandlung mit innovativen Methoden ergänzt werden. So sollen der Wasserverbrauch und das Wassermanagement in Europas Städten verbessert werden.
Unter der europäischen Gesamtleitung durch das Department of Industrial Engineering der Universität Padua (Italien), österreichweit koordiniert durch das Innsbrucker alpS – Zentrum für Klimawandelanpassung und wissenschaftlich begleitet von der Universität Innsbruck wird dieser neuartige Ansatz in Innsbruck, Vicenza und Warschau getestet. Diese drei Städte werden Urban Water Footprint Labs einrichten, um die Effizienz der neuen Methode einem Städtevergleich zu unterwerfen.
Water Footprint (Wasserfußabdruck)
Der Wasserfußabdruck ist ein Indikator, der alle Komponenten des Wasserverbrauchs, wie verbrauchte Wassermenge, Schmutzwassermenge, … räumlich und zeitlich erfasst. So wird Auskunft darüber gegeben, wie unterschiedliche Wasserquellen und welche Wassermengen durch menschliche Nutzung verwendet werden.
Der Wasserfußabdruck wird je nach Herkunft und Nutzung des Wassers in blaues, grünes und graues Wasser unterteilt.
- Blaues Wasser steht für genutztes Grund- und Oberflächenwasser, das nicht in das gleiche Einzugsgebiet und nicht in der gleichen Wassergüte zurückfließt;
- Grünes Wasser bezeichnet das genutzte Niederschlagswasser aus Regen oder Schnee;
- Graues Wasser ist die Wassermenge, die durch die Nutzung (z.B. Abwassereinleitung) verschmutzt ist.
Ziel
Durch die Anwendung des Wasserfußabdrucks für die Bewertung des Wassermanagements soll die Entwicklung eines länderübergreifenden Ansatzes zur Bewertung der Wassernutzung und zum Schutz der Wasserressourcen in städtischen Räumen ermöglicht werden. Aufgrund der Eigenheiten der Zielregionen werden dabei unterschiedliche Aspekte des Wassermanagements berücksichtigt.
Die einzelnen Projektpartner arbeiten dabei an der Entwicklung umweltfreundlicher Maßnahmen in urbanen Räumen, der Entwicklung umweltfreundlicher Technologien, dem Erfahrungsaustausch im Bereich des städtischen Wassermanagements und der Entwicklung länderübergreifender Anreize für grüne Innovationen im Wasserbereich.