Neue Stiftungsprofessur der Uni Innsbruck in Vorarlberg
Eine von drei vom Infrastruktur-Ministerium gestifteten Professuren zur Stärkung des Industriestandortes Österreich geht an die Universität Innsbruck. Ein Konsortium der Uni Innsbruck mit mehreren Unternehmen konnte sich im Bereich „Advanced Manufacturing“ durchsetzen, die neue Professur wird am Forschungsinstitut für Textilchemie und Textilphysik in Dornbirn angesiedelt sein.
Alle österreichischen Universitäten wurden vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) eingeladen, sich für die Stiftungsprofessuren in den Bereichen Produktionsforschung, Industrie 4.0 und Materialwissenschaften zu bewerben. Drei Tage lang hat ein internationales Bewertungsgremium über die eingelangten Anträge beraten; diese Woche ist die Entscheidung über die ersten drei Professuren gefallen. Eine davon mit dem Schwerpunkt „Advanced Manufacturing“ geht an die Universität Innsbruck. Das BMVIT stellt für diese Stiftungsprofessuren 4 Millionen Euro zur Verfügung, eine weitere Million kommt von der Marshallplan-Jubiläumsstiftung. „Ich freue mich sehr über diese Stiftungsprofessur, zeigt diese Entscheidung doch einmal mehr die hohe Qualität der Forschung und auch große Kompetenz in technischen Fächern an unserer Universität. Die Stiftungsprofessur wird im Rahmen unserer Forschungsplattform für Material- und Nanowissenschaften nachhaltig zum weiteren Ausbau der Forschungskompetenz und –kapazität in diesem sehr innovativen Forschungsbereich beitragen, schafft hochqualifizierte akademische Ausbildungsplätze und stärkt unsere Kooperationsbeziehungen im Bereich der textilen Produktionstechniken mit der Wirtschaft“, sagt Rektor Tilmann Märk.
Advanced Manufacturing
Die Professur für „Advanced Manufacturing“ geht an ein Konsortium der Uni Innsbruck, das von Getzner Textil AG, Fussenegger und Grabher Textilveredlung, Benninger AG, Alge Elastic, Schoeller GmbH und dem Verein zur Förderung der Forschung und Entwicklung in der Textilwirtschaft unterstützt wird. Das Vorhaben adressiert neue Produktionstechniken, die für die Herstellung von flexiblen technischen Textilien, Leichtbaustrukturen, textilverstärkten Verbundstoffen, aber auch von Sensoren oder textile Elektroden wesentlich sind. „Textile Produktionstechniken sind Grundtechnologien für die Herstellung von flexiblen technischen Produkten und Leichtbaustrukturen. Durch die vielen Möglichkeiten, unterschiedlichste textile Verbundwerkstoffen und faserverstärkte Konstruktionen herzustellen, bieten diese Materialien ein einzigartiges Potenzial für viele technisch innovative Anwendungen und neue Funktionselemente. Durch Einrichtung dieser Stiftungsprofessur im Zentrum der österreichischen Textilindustrie wird dem steigenden Bedarf an hochwertiger akademischer Forschung mit textiler Expertise Rechnung getragen“, betont Prof. Thomas Bechtold, Leiter des Forschungsinstituts für Textilchemie und Textilphysik, an dem die neue Professur angesiedelt sein wird.
Eine Stiftungsprofessur im Bereich „Hochleistungswerkstoffe“ wird an der Montanuniversität Leoben eingerichtet, die dritte Stiftungsprofessur geht an die TU Wien und wird von der Marshallplan-Jubiläumsstiftung finanziert. Mit dieser Initiative will das BMVIT ganz bewusst dem oft beklagten TechnikerInnen-Mangel in heimischen Industriebetrieben entgegentreten. Eine weitere Ausschreibung für weitere Professuren im Bereich Industrie 4.0 wird im März 2015 starten.