Zeitzeuginnen gesucht: Forschungsprojekt zur Kinderbeobachtungsstation Nowak-Vogl
Das Forschungsprojekt zur Geschichte der Kinderbeobachtungsstation der Maria Nowak-Vogl sucht ehemalige Kinderpatientinnen als ZeitzeugInnen.
Am Institut für Erziehungswissenschaft und dem Institut für Geschichte und Zeitgeschichte der Universität Innsbruck existiert seit Ende 2014 ein Forschungsprojekt zur Innsbrucker „Kinderbeobachtungsstation von Maria Nowak-Vogl“. Schriftliche Quellen allein reichen nicht aus, um ein vollständiges Bild der Kinderbeobachtungsstation zu zeichnen, hierzu sind Berichte von ZeitzeugInnen notwendig. Bisher haben sich vor allem männliche Zeitzeugen gemeldet, weshalb wir hier vor allem nach ehemaligen Patientinnen suchen, die von ihren Erlebnissen berichten möchten.
Das Forschungsprojekt unter der Leitung von ao. Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Dietrich-Daum, ao. Univ.-Prof. Michaela Ralser und Univ.-Prof. Mag. Dr. Dirk Rupnow. Gefördert wird das Projekt durch das Land Tirol, die TILAK – Tiroler Krankenanstalten GmbH und die Medizinischen Universität sowie durch die Universität Innsbruck. Die Studie wird dazu beitragen, über die besondere Bedeutung der Kinderpsychiatrie und der Kinderheilkunde im Feld der Fürsorgeerziehung aufzuklären. Sie soll erhellen, warum die Kinderbeobachtungsstation Nowak-Vogl als Vertreterin der lokalen Kinderpsychiatrie und Heilpädagogik über lange Zeit immun gegen Reformen und Modernisierung war. Das Beispiel der Kinderbeobachtungsstation wird Auskunft geben über die institutionellen Machtstrukturen und Regulierungsprozesse der Fürsorgeerziehung, aber auch Einblick in mögliche Bewältigungsstrategien seitens der ehemaligen Patientinnen und Patienten erlauben.
Die Studie fußt auf einer breiten Materialbasis. Um die Geschichte der Kinderbeobachtungsstation differenziert darzustellen, reichen administrative Akten jedoch nicht aus. Dieser Blick von ‚oben‘ auf die ehemaligen Patientinnen und Patienten bedarf der Ergänzung und Korrektur durch Miterlebende.
Perspektive der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen wichtig!
Die Perspektive der unmittelbar Betroffenen soll mithilfe von Interviews Eingang in die vorhandene Geschichtsschreibung findet. Im Rahmen des Projektes wurden bereits Interviews mit ehemaligen KinderpatientInnen geführt. Ihre Erinnerungen, auch wenn sie vorher von vielen InterviewpartnerInnen nicht als bedeutend erachtet worden sind, tragen dazu bei, die Geschichte der Kinderbeobachtungsstation zu erhellen. Bisher haben mehr Männer als Frauen zu dieser Erzählung beigetragen und sich für ein Interview zur Verfügung gestellt. Aus diesem Grund werden noch Frauen gesucht, die zwischen 1954 und 1987 als Kind oder Jugendliche Patientin in der Kinderbeobachtungsstation in der Sonnenstraße oder an der Universitätsklinik für Psychiatrie waren. Wichtig sind nicht nur besondere Erlebnisse die mit dieser Zeit verbunden sind, sondern im gleichen Maße auch ganz alltägliche Erinnerungen.
Kontakt
Als Ansprechpartnerin für Fragen oder zur Terminvereinbarung steht die Projektmitarbeiterin Christine Hartig zur Verfügung. Sie kann per Mail unter christine.hartig@uibk.ac.at oder telefonisch unter der Nummer +43 512-507 40016 kontaktiert werden. Auch steht Ihnen folgende Handynummer zur Meldung zur Verfügung: +43 676 8725 40540.