Junge Tiroler Forscher erfolgreich
Ein Team der HTL Anichstraße in Innsbruck ging als einer der Sieger des 4-Länder-Schülerwettbewerbs „Junge Forscher gesucht!“ hervor. Die Schüler entwickelten eine mobile Messplattform für die Gewässerkartierung.
Schülerinnen und Schülern aus Tirol, Südtirol, dem Trentino und Graubünden trafen sich zum Finale des Schülerwettbewerb „Junge Forscher gesucht!“ am 7. und 8. April in der Schweizerischen Alpinen Mittelschule in Davos. Dabei waren die Schüler der HTL Anichstraße, Egon Veit, Stefan Faistenauer und Claudio Jäger eine Klasse für sich und überzeugten die internationale Jury mit ihrem Projekt „Entwicklung einer autonomen, mobilen Messplattform für limnologische und hydrographische Einsatzbereiche“. Sie statteten ein Boot mit Sonarsensoren aus, um mit einer selbst entwickelten Software eine Tiefenkartierung von Gewässern in Echtzeit durchzuführen. Die mobile Messplattform wird entweder ferngesteuert oder kann autonom mit Hilfe von GPS einer vorprogrammierten Route folgen. Mit dieser Entwicklung siegten die HTL-Schüler aus Innsbruck in der Kategorie „Development“ und sind damit die ersten Tiroler Gewinner des Wettbewerbs. Den zweiten Preis in dieser Kategorie belegten Schüler des Rainerums in Bozen für das Projekt „Into 3D Castles“.
In der Kategorie „Forschung“ ging der dritte Preis ebenfalls an eine Tirolerin: Sarah Brandl vom Reithmanngymnasium in Innsbruck untersuchte in ihrer Arbeit die Rolle von Aluminium in Kosmetikartikel. Die Schülerin demonstrierte beim Wettbewerb in Davos Testverfahren, wie Aluminium in Deodorants nachgewiesen werden kann. Platz eins in dieser Kategorie belegte Daniel Pattis aus Südtirol für die Untersuchung der Bakterienzusammensetzung des Timmels-Schwarzsees, den zweiten Platz errang der Schweizer Eric Legér für die Programmierung eines Bots in einem Computerspiel.
Finale in Davos
In Davos mussten die Schülerinnen und Schüler wie richtige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an einem Stand ihre Projekte in englischer Sprache präsentieren. Eine siebenköpfige internationale Jury unter Vorsitz von Christoph Wehrli vom Physikalisch-Meteorologischen Observatorium in Davos begutachtete die Projekte und überzeugte sich vom Fachwissen der Schülerinnen und Schüler. Nach eingehender Prüfung auch der eingereichten Projektarbeit wurden die Siegerprojekte ausgewählt, die in diesem Jahr aufgrund der Vergleichbarkeit in die Kategorien „Development“ und „Forschung“ eingeteilt wurden. „Das Niveau der eingereichten Arbeiten war heuer sehr hoch und die Entscheidung manchmal recht schwierig“, meinten die Juroren aus Tirol, Stefan Walch, Direktor der HTL in Imst, und Adrian Müller, Chemielehrer am Reithmanngymnasium. „Was aber immer auffällt, ist die Begeisterung und das Engagement der Schülerinnen und Schüler.“
Über die Grenzen hinweg
„Junge Forscher gesucht!“ ist ein Wettbewerb für angehende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, der seit 2005 von der Europäische Akademie Bozen in Zusammenarbeit mit der Jungen Uni, der Kinderuni der Universität Innsbruck, der Autonomen Provinz Trient und der Alpinen Mittelschule Davos organisiert wird. Das Finale des überregionalen Wettbewerbs wird abwechselnd in einer der teilnehmenden Regionen ausgetragen. „In zwei Jahren wird das Finale an der Universität Innsbruck ausgerichtet“, berichtet Silvia Prock, Leiterin der Jungen Uni. Die Junge Uni fungiert an der Universität Innsbruck als Kontaktstelle zwischen Wissenschaft und Schulen und möchte junge Menschen für die Wissenschaft und Forschung begeistern.
Die Junge Uni war von Beginn an Teil des Organisationskomitees des Wettbewerbs „Junge Forscher gesucht!“. Heuer nahmen 42 Schülerinnen und Schüler mit insgesamt 12 Projekten teil, neun davon schafften es ins Finale. Der erste Preis kommt von der Stiftung Südtiroler Sparkasse, die schon seit Jahren den Wettbewerb unterstützt. Die Siegerprojekte dürfen sich über Geldpreise in Höhe von 3.000, 2.000 und 1.000 Euro freuen. Ins Leben gerufen wurde der Wettbewerb ursprünglich von der EURAC. „Das Einmalige an diesem Schülerwettbewerb ist, dass er länderübergreifend ist und damit zum Austausch und der Verständigung über die Grenzen hinweg zwischen den vier Regionen Tirol, Südtirol, dem Trentino und Graubünden beiträgt“, resümiert Silvia Prock.