"Trends an der Universität Innsbruck"
Entwicklungen bei den Neuinskriptionen im Sommersemester 1997
VORBEMERKUNGEs ist wichtig, zwischen der Zahl der Studenten und der Zahl der betriebenen Studien zu unterscheiden, denn ein Studierender kann mehrere Studien betreiben. Alle Zahlen, die sich auf Fakultäten beziehen, betreffen Studien und nicht Studierende.
Außerdem ist die Zahl der Inskribierten im Sommersemester immer geringer als die im Wintersemester das liegt dran, daß wir pro Semester eine gewisse Fluktuation haben (Ende des Studiums, Studienabbruch, Wechsel an eine andere Universität), dieser wird jedoch im WS durch die große Zahl der Neuaufgenommenen kaschiert. Daher können nur die Zahlen der vergangenen SS verglichen werden.
ALLGEMEINES
Die Zahl der Inskribierten an der Leopold-Franzens-Universität-Innsbruck ist im Sommersemester 1997 im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 % (414 Studierende) auf 26.582 gestiegen.
Trotz der Negativwerbung für Universitäten und die zunehmend auch schlechten Berufsaussichten für Akademiker, steigt die Zahl der Studierenden an der Universität Innsbruck nach wie vor.
Jeder Studierende belegt im Schnitt 1,25 Studien. Somit liegt die Zahl der Studien um ¼ höher als die Zahl der Studierenden.
AUSLÄNDERINNEN UND AUSLÄNDER
Insgesamt sind im SS 97 6.536 Ausländerinnen und Ausländer in Innsbruck inskribiert (24,6% aller Inskribierten). Die Prozentzahlen divergieren dabei an den verschiedenen Fakultäten.
Die Statistik wird jedoch durch den großen Anteil der Südtiroler (3963) und Deutschen (901) verzerrt. Die Zahlen dieser beiden Gruppen steigen dabei stärker als die Gesamtzahl der Studierenden insgesamt (ST +5,3%, D +3,9%). Bei den Deutschen fällt auf, daß im Gegensatz zu früher, als diese zu sogenannten Skisemestern nach Innsbruck kamen, deutsche Studierende heute länger hier bleiben. Häufig sind dies Studierende die einen Studienplatz in einer Universität in den neuen Bundesländern zugewiesen bekommen haben.
Bei den Neuimmatrikulierten stammen rund die Hälfte (47,7%) aus Österreich, je 10% kommen aus Südtirol und Deutschland, 14,4 % stammen aus den übrigen EU-Staaten und 17,3% kommt aus Staaten außerhalb der EU.
FAKULTÄTEN
Bei der Entwicklung der Studienzahlen auf den einzelnen Fakultäten fällt auf, daß auf der Naturwissenschaftlichen, der Geisteswissenschaftlichen, der Rechtswissenschaftlichen und der Medizinischen Fakultät, sowie auf der Fakultät für Bauingenieurwesen und Architektur die Zahlen der inskribierten Studien in den letzten Jahren ständig steigen. Die Anzahl der Studien auf der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät stagnieren seit einigen Jahren. Auf der Theologischen Fakultät pendeln die Studienzahlen um einen relativ konstanten Wert.
RESÜMEE
Trotz aller negativer Werbung gibt es nach wie vor einen Zuwachs an der Universität Innsbruck. Auffällig ist dabei, daß die Zahl der Erstinskribierten aber nicht steigt. Aus Beobachtungen der Studienabteilung kann man schließen, daß eine Zuwanderung aus Wien stattfindet, wo die Studiensituation (Exkursionsplätze, Betreuung, etc.) deutlich schlechter ist als in Innsbruck.
Diese Entwicklung und die Sparhaushalte werden über kurz oder lang auch die Situation hier deutlich verschlechtern. Die Absolventenzahlen werden nur für das WS im Vergleich erhoben, es läßt sich jedoch sagen, daß der Trend nach oben weiter anhält, was auch mit den steigenden Zahlen bei der Akademikerarbeitslosigkeit zusammenpaßt. Die Universität wird vermehrt darauf hinweisen, daß es für Studierende überaus wichtig ist, neben des Studiums Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern zu knüpfen (Praktika, Projekte, etc.).
Durch die Verschärfung in Bereichen der Unterstützung wird die gültige Inskription immer wichtiger, weil mit ihr Familienbeihilfe, Mitversicherung, etc. verknüpft sind. Immer wieder kommt es dazu, daß Studierende die Inskriptionszeit versäumen und das, obwohl die Universität Innsbruck vermutlich die längste Inskriptionszeit der Welt hat. In diesen Fällen besteht kaum eine Möglichkeit etwas zu tun. Die Universität Innsbruck wird daher verstärkt auf diese Inskriptionszeiten hinweisen.