Ein Ende der Sprachverwirrung
Das Institut für Übersetzer- und Dolmetscherausbildung der Universität Innsbruck bietet seit kurzem eine öffentlich zugängliche Terminologie-Datenbank im Internet an. Damit soll der Sprachverwirrung bei der Verwendung von Fachbegriffe in Wissenschaft und Wirtschaft ein Ende gesetzt werden.In der heutigen Informations- und Kommunikationsgesellschaft ist es wichtig, daß die Menschen einander verstehen. Wenn jemand einen Begriff verwendet, müssen die anderen verstehen was damit gemeint ist. Mit zunehmender Spezialisierung in Forschung, Entwicklung und Produktion steigt die Zahl der Fachwörter. Soll nicht babylonische Verwirrung die Kommunikation unter Fachleuten erschweren, ist es wichtig, die Fachwörter in ihrem begrifflichen Inhalt zu definieren und in ihren Verwendungsmöglichkeiten festzuhalten.
Das Institut für Übersetzer- und Dolmetscherausbildung der Universität Innsbruck beschäftigt sich seit langem mit diesem Problem. Deshalb bildet die Terminologie einen wichtigen Schwerpunkt in Forschung und Ausbildung. Die neue Terminologiedatenbank macht es möglich, daß jedermann über das WorldWideWeb (WWW) einzelne Begriffe eingeben und deren Bedeutung und Anwendung in verschiedenen Sprachen abfragen kann. Sie ist über die Internet-Adresse: http://info.uibk.ac.at/c/c6/c613/termlogy/termlogy.html zugänglich. Neben einer regen Publikationstätigkeit arbeitet das Institut auch im Rat für Deutschsprachige Terminologie (RaDT) mit, um die Zusammenarbeit, Koordination und Bewußtseinsbildung im deutschsprachigen Raum zu fördern.
Mit zunehmender internationaler Verflechtung von Wissen, technologischer Entwicklung und Wirtschaft werden fachliche Kommunikation, produktions- und dienstleistungsbegleitende Information über Sprachbarrieren hinweg immer bedeutender. Hier hat die mehrsprachige Terminologiearbeit, d.h. die Aufbereitung und Zuordnung von Fachwörtern in zwei und mehr Sprachen, ihren Platz. Eine so gesicherte Terminologie erleichtert die Kommunikation.
Vor allem in sehr innovativen Gebieten wie etwa der Erforschung neuer Krankheiten hat sich vielfach noch keine einheitliche Terminologie etabliert. Oft wird an verschiedenen Stellen an den gleichen Forschungsthemen gearbeitet und eine Vielzahl von Begriffen für gleiche Phänomene geprägt. Die Folge: Fachleute reden aneinander vorbei, Mißverständnisse häufen sich, wichtige Entwicklungen werden verzögert oder gar verhindert. Umgekehrt kann systematische Terminologiearbeit ein wichtiger Marktfaktor sein. So wurden in der Auto- und Verpackungsindustrie mit systematischer Terminologiearbeit große Erfolge erzielt. Durch das Verhindern der Lagerung von gleichen Bauteilen unter verschiedenen Namen wurden Einsparungen in Millionenhöhe erzielt. Gleichzeitig konnten Produktionsausfälle wegen angeblich fehlender oder zur Zeit nicht lieferbarer Teile, die defacto vorrätig waren, vermieden werden.
Weitere Infomationen:
Univ.Ass. Mag.Dr. Peter Sandrini, Institut für Übersetzer- und Dolmetscherausbildung, Tel.: 0512/507/4261, Fax: 0512/507/2966, e-mail: Peter.Sandrini@uibk.ac.at